Test Shimano S-Phyre SH-XC902: Der japanische Hersteller spricht mit seinem Topmodell ausdrücklich Cyclocrosser an. und die nutzen den S-Phyre gerne, denn mit extrem guter Passform und vielen funktionellen Details bietet er im Gelände einen echten Vorteil.
Die meisten Querfeldeinfahrer verwenden Schuhe aus dem MTB-Segment – klar, fast alle fahren Shimanos SPD-Pedale oder jedenfalls solche mit ähnlichen Cleats, und die Einsatzbereiche sind recht ähnlich. Der japanische Hersteller bezieht sich mit seinem Topmodell jedoch ausdrücklich auf den Cyclocross-Sport, und so sieht man den Shimano S-Phyre SH-XC902 überall dort, wo ambitioniert Cross gefahren wird.
Shimano S-Phyre SH-XC902: Wettkampfschuh vieler Top-Athleten
Der Schuh schmückt die Füße zahlreicher Spitzenathleten bis hin zum aktuellen Weltmeister und ist gerade in Weiß unverwechselbar, wobei ihn Shimano auch im typischen Blaumetallic sowie in dezentem Schwarz anbietet. Zwei Dinge ist der S-Phyre aber immer: extrem bequem und extrem funktionell.
Der hohe Tragekomfort rührt von der speziellen Konstruktion her: Bei dem in zwei Breiten verfügbaren Schuh gibt es keine Zunge; stattdessen zieht der doppelte Boa-Verschluss die überlappenden Bahnen des Obermaterials zusammen. Daraus ergibt sich ein gleichmäßig fester Sitz ohne merkliche Druckspitzen – selbst dann nicht, wenn man die Drehräder wirklich kräftig anzieht.
Für festen Halt am Fuß sorgt auch ein anderes Merkmal des S-Phyre. Die verstärkte Fersenkappe ist innen mit einem metallische glänzenden, rauen Gewebe ausgekleidet; zusammen mit der Formgebung verhindert dies, dass man etwa beim Laufen hinten aus dem Schuh herausrutscht.
Supersteife Sohle mit weichem Profil
Angesichts der extrem steifen Sohle, die sich wirklich kein bisschen knautschen lässt, ist klar, dass die Kraftübertragung optimal ist. Shimano stattet den Schuh mit einer Innensohle aus, zu der es zwei unterschiedlich hohe Einsätze für die Fußgewölbe-Unterstützung gibt. Damit kann man den S-Phyre ein Stück weit individualisieren, bevor man zu speziellen Einlegesohlen greift. Die Sohlen ergeben ein angenehm geformtes Fußbett mit großer, ergonomischer Auflagefläche, das selbst bei maximaler Kraftaufwendung hohen Komfort bietet.
Laufen kann mit der supersteifen Sohle allerdings auch sehr gut. Zum einen führt ihre Form zu einer deutlichen Abrollbewegung, zum anderen sorgt das weiche Gummiprofil für ein hohes Maß an Elastizität. Auf hartem Untergrund bietet es guten Halt, auch weichem Boden viel Grip, der durch die mitgelieferten „Steigeisen“ noch besser wird. Für den Querfeldein-Einsatz bringt der S-Phyre damit alle nötigen Eigenschaften mit.
Mäßiges Gewicht und eher luftige Machart
Rund 345 Gramm wiegt ein Shimano S-Phyre SH-XC902 in Größe 45; die Innensohle ist mit 19 Gramm daran beteiligt. Damit ist er vergleichsweise leicht, was auch bedeutet, dass dieser Schuh eher luftig ausgeführt ist. Von innen sieht man, wie das Licht durch die perforierten Bereiche hindurchfällt, und auch Nässe kann in den S-Phyre leicht eindringen. Was im Rennen einfach dazugehört, könnte bei längeren Trainingsfahrten schon etwas nerven, und so ist der Shimano mehr als reiner Wettkampfschuh zu verstehen und weniger als Allrounder. Dann kann man ihn auch in der weißen Variante ordern, die naturgemäß recht empfindlich ist und schnell Patina ansetzt. in der warmen, trockenen Jahreszeit kann man ihn natürlich immer tragen – bei Gravelrennen zum Beispiel oder natürlich auf dem Mountainbike.
Mit einem UVP von 359,95 Euro ist der Shimano S-Phyre SH-XC902 ziemlich teuer, doch angesichts überragender Passform und Funktionalität scheint das angemessen. Eine günstigere Variante ist der SH-XC702 für 219,95 Euro, der dem Topmodell in vieler Hinsicht gleicht. Und mit dem S-Phyre SH-XC903 hat Shimano jüngst einen Nachfolger vorgestellt, der in Details verbessert wurde – wenn das überhaupt möglich ist…