Test: Accent Bikes? Noch nie gehört?! Die Polnische Marke ist in Osteuropa bereits seit Jahren erfolgreich unterwegs, bei uns aber noch so etwas wie ein Geheimtipp. Der Zweirad-Großhändler Trailtoys bringt die Marke jetzt nach Deutschland. Wir haben ein Carbon-Hardtail aus der aktuellen Modellpallete geschnappt und das Accent Peak 29 Carbon GX dem Härtetest unterzogen.
Accent Peak 29 Carbon GX Test – Rahmen
Optisch überzeugt der Peak 29 Rahmen gleich vorneweg. Edles matt schwarz-rotes Finish mit fein verarbeitetem Carbon lässt das Bike sehr hochwertig wirken. Auch technisch muss sich das Accent Bike nicht verstecken. Der Rahmen wird im Monocoque-verfahren herstellt und erreicht damit sehr gute Gewichts- und Steifigkeitswerte. Die Sitzstreben sind sehr filigran gestaltet, um für etwas Komfort zu sorgen. So kommt der Rahmen in Größe M auf ca. 1100 Gramm und spielt damit auch in der Liga der Großen mit. Insgesamt ein sehr potentes Gerüst für ein starkes Race-Hardtail.
Accent Peak 29 Carbon GX Test – Geometrie
Der erste Blick auf die Geo-Tabelle lässt sofort eine rassige Rennmaschine erahnen. Während andere Hersteller von Race-Hardtails mit flacheren Lenkwinkeln und kurzen Kettenstreben die Agilität und Downhill-Performance in den Fokus schieben, ist Accent beim 29 eher noch auf der traditionellen Schiene. Mit einem langen Oberrohr (613 mm in L) fällt die Sitzposition auf dem Bike sportlich gestreckt aus. Zusammen mit dem ab Werk eher langen und negativ nach unten montierten Vorbau ergibt sich eine sehr sportliche und auf Vortrieb ausgelegte Sitzposition.
Die Kettenstreben fallen mit 445 mm für heutige Verhältnisse fast schon ein wenig lang aus. Zum Vergleich: Beim Scott Scale sind die Kettenstreben ganze 2 cm kürzer. Zum einem nimmt das dem Accent etwas an Wendigkeit. Allerdings ist das Bike so sehr spurtreu und stabil bei hohen Geschwindigkeiten. Das flache Cockpit sorgt für eine Sattelüberhöhung und unterstreicht den sehr sportlichen Charakter des Bikes. Allerdings ist das Bike nur bis Größe L verfügbar. Fahrer jenseits der 1,85 m schauen hier in die Röhre.
Accent Peak 29 Carbon GX
S | M | L | |
Sitzrohr (in mm) | 385 | 420 | 470 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 592 | 617 | 641 |
Steuerrohr (in mm) | 100 | 100 | 110 |
Kettenstrebe (in mm) | 445 | 445 | 445 |
Radstand (in mm) | 1081 | 1106 | 1130 |
Lenkwinkel (in °) | 72 | 72 | 72 |
Sitzwinkel (in °) | 74 | 74 | 74 |
Accent Peak 29 Carbon GX Test – Ausstattung
Rahmen | Accent Peal Carbon 29 |
Federgabel | Rock Shox Reba RL |
Dämpfer | / |
Laufräder | Accent Win / Accent Race |
Reifen VR | Vittoria Barzo 2,25" |
Reifen HR | Vittoria Barzo 2,25" |
Schaltwerk | Sram GX Eagle |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Sram GX Eagle 34 |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Sram Level T |
Bremsscheiben | Sram |
Sattelstütze | Accent Carbon |
Sattel | Accent Execute |
Vorbau | Accent Seventeen 90 mm |
Lenker | Accent Execute 700 mm |
Schaut man auf die Ausstattungsliste vom Accent Peak 29 Carbon GX fällt einem sofort auf, dass fast ausschließlich Parts von Accent selbst und Sram verbaut sind. Die Accent Parts schließen sich dem guten Qualitätseindruck des Rahmens an. Am Cockpit wird ein Accent Seventeen Vorbau in 90 mm Länge und 17° negativem Drop verbaut. Ergänzt wird der Vorbau durch einen Flatbar-Lenker in 700 mm Breite. Sattelstütze und Sattel sind ebenfalls aus dem eigenen Haus und machen einen sehr guten Eindruck. Die Laufräder kommen auch von Accent mit Win Naben und Race Felgen, die mit Sapim D-Light Speichen verbunden sind.
Jetzt zum Sram Part der Teileliste. An der Front sorgt eine Rock Shox Reba RL mit 100 mm Federweg für den nötigen Komfort. Die Gabel kann über einen Drehhebel an der Gabelkrone verriegelt werden. Als Bremsen werden die soliden und leichten Sram Level T Bremsen mit 160 mm Bremsscheiben-Rotoren verbaut. Herzstück ist der 12-fach Antrieb. Hier kommt die Einstiegsversion GX Eagle zum Einsatz, wobei sich die Funktion nicht von den hochpreisigen Varianten verstecken muss.
An der GX Kurbel ist ein Kettenblatt mit 34 Zähnen montiert. Die Kassette nutzt das gesamte mögliche Spektrum aus mit einem Zahnkranz von 10-50 Zähnen. Zusammen ergibt sich eine sportliche und agile Übersetzung für XC und Marathon-Einsätze. Der schwarze Look der GX Eagle Gruppe sorgt zudem für eine hochwertige Optik in Kombination mit dem Rest des Bikes. Einziger „Fremd-Part“ am Accent sind die Vittoria Barzo Reifen, die mit den weit ausgeprägten Seitenstollen guten Kurvenhalt geben, aber auch gute Vortriebseigenschaften haben sollten. Insgesamt kommt das Bike dann in Größe L auf 10,5 kg. Für die Preiskategorie eine solide Basis für ein starkes Race-Hardtail.
Accent Peak 29 Carbon GX Test – Auf dem Trail
Wie oben schon beschrieben ist das Bike aufgrund der Sitzposition sehr auf sportliche Fahrer ausgerichtet. Die Sitzpostion animiert sofort zum Beschleunigen und Rad macht schon auf den ersten Metern sehr viel Laune. Die Vittoria Barzo rollen sehr gut auf Asphalt und Schotterpisten und lassen die Höhenmeter bergauf schnell wachsen. Dabei hilft auch der steile Lenkwinkel mit dem flachen Cockpit. Selbst steile Anstiege lassen sich spielerisch erzwingen und der nicht zu schmale Lenker gibt auch bei technischen Uphill die nötige Kontrolle.
Die Schaltung funktioniert einwandfrei. Nur man muss diese wegen des geringen Ritzelabstands ab und zu etwas nachstellen, um die einwandfreie Funktion auch über einen längeren Zeitraum gewährleisten zu können. Die Gangwechsel funktionieren geschmeidig und auch in Stresssituation können mehrere Gänge ohne Probleme „auf einen Schwung“ gewechselt werden.
Im Dowonhill ist das Accent Peak 29 Carbon eine sichere Bank. Zwar eher weniger wendig, aber sehr präzise und laufruhig zu fahren. Die Rock Shox Reba an der Front leistet sehr zuverlässig ihren Dienst und federt Schläge sehr gut ab. Die Bremsen arbeiten ebenfalls äußerst zuverlässig und können gut dosiert werden. Bei schwereren Fahrern könnten allerdings die 160 mm Bremsscheiben etwas an die Grenzen kommen.
Ingesamt vermittelte der Fahreindruck ein sehr potentes Racebike, welches ohne Spielereien auf Vortrieb getrimmt ist und sehr präzise zu fahren ist, egal ob XC-Rennen oder Marathon.