Test: Messenger Bags sind schon seit einiger Zeit nicht mehr nur unter Fahrradkurieren weit verbreitet. Sei es der Weg ins Büro, zum Sport, in die Uni oder in die Schule – in vielen Bereichen machen die komfortablen Taschen dem Rucksack Konkurrenz. Wir haben uns mit der Dakine Granville 18L heute einen sportlichen Vertreter angesehen.
Verarbeitung
Die Dakine Granville ist zum überwiegenden Teil aus einem sehr festen Kunststoff, der an LKW-Planen oder ähnliche Materialien erinnert. Dadurch wirkt die Tasche sehr robust und dürfte sicherlich den einen oder anderen Sturz bzw. Kratzer schadlos überstehen. Ein weiteres, großes Plus diese Materials ist seine exzellente Witterungsbeständigkeit – selbst bei heftigsten Regenschauern gelangt somit keine Nässe in die Tasche. Die Nähte innen und außen sind tadellos, wir konnten keinerlei lose Fäden oder andere Verarbeitungsschwächen feststellen. Die beiden Reißverschlüsse im Inneren der Tasche machen allerdings einen etwas zerbrechlichen Eindruck – das kann natürlich täuschen, doch zum ansonsten so robusten Look & Feel der Tasche wollen sie nicht so recht passen. Der Klettverschluss am Notebookfach hingegen ist erfreulich stark und hält das Verstaute fest im Inneren.
Bei den Gurten der Dakine Granville sind wir etwas zwiegespalten. Während die hellgrünen Steckschnallen sehr hochwertig und beinahe unverwüstlich wirken, sind die Gurte selbst aus einfachem Nylon gefertigt. Wirkliche Nachteile entstehen daraus zwar keine, aber sie fühlen sich einfach etwas billig an und passen nicht zur sonst wirklich gelungenen Haptik der Tasche. Ansonsten fiel uns während des Tests auf, dass sich die Gurte zwar sehr einfach in der Länge anpassen lassen, doch sie auf der anderen Seite dazu neigen, sich von selbst zu verstellen. Während des Tragens hält zwar alles wie es soll, doch reicht bereits ein unvorsichtiges An- oder Ablegen der Tasche, um den Gurt zu verstellen.
Organisation
Genug zum Äußeren – nun packen wir unser Täschchen und nehmen mit:
- Ein Notebook 15″
- Eine Tupperdose
- Ein Notizbuch
- Zwei Stifte
- Eine volle 1l- Flasche
Diese Testfüllung sollte mehr oder minder dem entsprechen, was die meisten von uns auf dem Weg ins Büro, in die Uni oder wohin auch immer mitnehmen. Wie lassen sich die Dinge in der Dakine Granville also verstauen? Mit einem Wort: Problemlos. Nicht nur reicht das Platzangebot vollkommen aus, sondern die Tasche bietet auch zahlreiche Möglichkeiten, um den Inhalt zu organisieren und dem Chaos Herr (oder Frau) zu bleiben.
Im vorderen Bereich finden wir Fächer für kleinere Gegenstände, wie beispielsweise unsere Stifte – aber auch Geldbörse, Brillenetui oder ähnliches lässt sich dort schnell und einfach verstauen. Eines dieser Fächer lässt sich auch mit einem Reißverschluss verschließen. Das eigentliche Hauptfach der Dakine Granville ist zweigeteilt: Neben dem Hauptfach selbst finden wir dort ein dick gepolstertes Notebook-Fach (bis 15″), das sich per Klettverschluss verschließen lässt. Neben diesen beiden Verstaumöglichkeiten finden wir auch noch ein drittes, schmales Fach mit einem Reißverschluss an der Oberseite. Hier finden beispielsweise Dokumente, Schnellhefter oder dünne Ordner Platz. Alles in allem sind wir vom Platzangebot und der Organisation der Granville sehr angetan.
Passform
Den Trockentest hat die Tasche also mit Bravour gemeistert, doch wie schlägt sich der dunkelgrüne Begleiter im harten (Rad-)Alltag? Beim ersten Anlegen der Tasche sollte man sich etwas Zeit nehmen, um sich die Verstellmöglichkeiten genau anzusehen. Neben dem breiten, gepolsterten Schultergurt bietet die Dakine Granville nämlich noch einen abnehmbaren Hüftgurt, der sich an zwei unterschiedlichen Laschen an der Tasche einhängen lässt. Dieser kleine Gurt ist ein wahrer Segen auf dem Rad: Er verhindert nämlich effektiv, dass die Tasche während des Tretens nach oben oder unten rutscht.
Einmal richtig eingestellt sitzt die Granville fest und sicher und stört auch während des Radfahrens nicht. Ein wenig Spielraum bleibt der Tasche natürlich dennoch, wenn man die Gurte nicht völlig festknallen möchte. Der Sitz bleibt also immer etwas lockerer – das schaut zwar gut aus, doch wer eine bombenfest sitzende Tasche für regelmäßige, längere Fahrten sucht, wird mit der Granville wahrscheinlich nicht glücklich. Trotzdem: Für den Fahrradalltag im urbanen Dschungel ist die Granville sehr gut gewappnet.
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