Nach den Strapazen von gestern wartete heute die Königsetappe der diesjährigen Vuelta auf die Fahrer. Der 224,9 Kilometer lange Tagesabschnitt von Andorra nach Peyragudes stellte dabei eine Hommage der Veranstalter an die 100. Auflage der Tour de France dar. Ganze vier Anstiege der 1. Kategorie erwarteten die Fahren dabei.
Bei wesentlich angenehmeren Temperaturen machten sich die verbliebenen Fahrer am frühen Mittag auf den Weg nach Frankreich. Bereits am ersten Anstieg, dem Puerto del Canto, bildete sich eine 28-köpfige Gruppe um den Polen Bartosz Huzarski (NetApp-Endura), die vom Feld jedoch nicht wirklich fahren gelassen wurde. Bis zum zweiten schweren Anstieg des Tages hielt sich der Vorsprung bei knapp drei Minuten. Erst als Warren Barguil (Argos-Shimano), Alexandre Geniez (FDJ) und Francis de Greef (Lotto Belisol) am Puerto de la Bonaigua die Initiative ergriffen, vergrößerte sich der Vorsprung allmählich.
In der Folge gelang es nur wenigen Fahrern zu diesem Trio aufzuschließen. Gemeinsam gelang es ihnen, einen maximalen Vorsprung von 8:03 Minuten auf das Feld herauszuarbeiten. Dieser schmolz erst, nachdem die Fahrer die Grenze zu Frankreich überquert hatten. Am Col du Port de Bales forcierte Geniez das Tempo. Lediglich der Spanier Cardoso (Caja Rural) konnte sein Hinterrad halten.
35 Kilometer vor dem Ziel hatten beide noch einen Vorsprung von 5:18 Minuten, als ein Angriff von Nicolas Roche die Favoriten in Spannung versetzte. Auf dem Gipfel war der Vorsprung auf 5:05 Minuten geschmolzen. In der Abfahrt löste sich Geniez von seinem Begleiter und zehrte bis ins Ziel in Peyragudes von seinem verbliebenen Zeitpolster.
Hinter Geniez kam der Italiener Michele Scarponi (Lampre-Merida) ins Ziel, der sich am letzten Anstieg aus der Gruppe der Favoriten gelöst hatte. Hinter ihm belegte Roche den dritten Rang. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen.
//Ergebnis
1. Alexandre Geniez (FDJ.fr) 6:20:12
2. Michele Scarponi (Lampre-Merida) 0:03:03
3. Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) 0:03:07
4. Vincenzo Nibali (Astana) 0:03:20
5. Alejandro Valverde Belmonte (Movistar) 0:03:20
//Gesamt
1. Vincenzo Nibali (Astana) 60:20:21
2. Christopher Horner (RadioShack Leopard) 0:00:50
3. Alejandro Valverde Belmonte (Movistar) 0:01:42
4. Joaquim Rodriguez Oliver (Katusha) 0:02:57
5. Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) 0:03:43