Münsingen gehört in der deutschen Marathon-Szene schon fast zu den Klassikern. Am vergangenen Wochenende wurde dort auf einer 83 Kilometer langen Runde die Deutsche Meisterschaft ausgefahren. Das Wetter war jedoch gar nicht meisterlich. Der Herbst hat die gesamte Republik in Gewahrsam genommen und auch Münsingen blieb vom Regen nicht verschont.
Den Beginn machten die Frauen. Waren es anfangs noch zehn Fahrerinnen, die sich vom Hauptfeld absetzen konnten, schrumpfte die Gruppe später auf ein Quintett um Silke Schmidt, Sabine Spitz, Elisabeth Brandau und Esther Fennel zusammen. Die Gruppe machte man gemeinsam die Pace, bis Schmidt knapp knapp acht Kilometer vor dem Ziel das Tempo an einem langen Anstieg anzog. Sabine Spitz zeigte sich durchaus fit. Ihr Comeback nach ihrer Schulterverletzung schien erfolgreich zu werden. Sie war die Einzige, die Schmidt Paroli bieten konnte. Doch für den Sieg sollte es nicht reichen. Zwei Kilometer vor dem Ziel gelang es ihr nicht mehr Schmidt zu folgen. „Silke ist wirklich ein sehr starkes Finale gefahren, sie hat verdient gewonnen.“, so Spitz.
Die 26-jährige Silke Schmidt überquerte nach 3:24:29 Stunden die Ziellinie und sicherte sich somit den DM-Titel. Sabine Spitz folgte mit einem Rückstand von 28 Sekunden. Das Duell um Platz drei gewann Elisabeth Brandau mit einer Zeit von 3:25:21 Stunden.
„Ich habe gedacht, alles oder nichts. Ich denke, ich habe davon profitiert, dass Sabine im Downhill nicht alles riskiert hat. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass es geklappt hat. Am Anfang dachte ich nicht, dass ich heute gut durchkomme“, so Schmidt.
Danach hatten die Herren ihr Rennen zu absolvieren. Sie hatten nach der 83 Kilometer Runde zudem noch zwei weitere 9,8 Kilometer lange Schleifen zu fahren. Und genau diese sollten die alles entscheidenden Manöver mit sich bringen. Zu Beginn der verbleibenden Kilometer lagen insgesamt neun Fahrer in aussichtsreicher Position. Einem Trio um Robert Mennen gelang es schließlich, sich absetzen, bevor Mennen seine finale Attacke startete. Am letzten Anstieg forcierte der 28-jährige das Tempo und konnte sich im Ziel über den Titel freuen. Hannes Genze ereilte kurz vor dem Ziel, an zweiter Position liegend, die Defekthexe. Er wurde von Markus Bauer und Somin Stiebjahn abgefangen und musste sich mit Platz vier zufrieden geben.
„An einem Anstieg bin ich super hoch gekommen und habe eine Lücke gerissen. Danach habe ich durchgezogen. Jetzt bin ich super happy“, so Mennen im Ziel.
//Ergebnis Herren
1. Robert Mennen 3:49:04
2. Markus Bauer 3:49:17
3. Simon Stiebjahn 3:49:18
4. Hannes Genze 3:49:42
5. Markus Kaufmann 3:50:33
//Ergbenis Frauen
1. Silke Schmidt 3:24:29
2. Sabine Spitz 3:24:57
3. Elisabeth Brandau 3:25:21
4. Esther Fennel 3:25:43
5. Nadine Rieder 3:26:51