Die Schuhe der in der Schweiz beheimateten Firma On sieht man immer öfter bei Triathlon-Events. Obschon sie eigentlich ziemlich dezent im Design daherkommen, fallen sie doch durch ihre eigenwillige Sohlenkonstruktion auf. Zwar ist das sogenannte „CloudTec®“-System bei den verschiedenen Modellen gleich, die Bauart unterscheidet sich jedoch. Wir haben daher drei Modelle zum Test gebeten, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.
Cloudster, Cloudrunner, Cloudsurfer
Die Modellnamen verweisen, wie angemerkt, allesamt auf das von den Schweizern erfundene Dämpfungssystem. Dabei unterscheiden sie sich jedoch in ihrem Aufbau sowie in ihrem Einsatzzweck. Dies wird nicht zuletzt anhand der Anordnung der „Wolken“ deutlich. „Cloudster“, „Cloudrunner“ und „Cloudsurfer“ richten sich an verschiedene Läufertypen.
//Aufbau und Features
Der „Cloudster“ ist so etwas wie Ons Einstiegsschuh. Unser Testmodell kommt in der schlichten Farbkombination Schwarz-Weiß. Es eignet sich für die täglichen Laufeinheiten, dank seiner angenehm weich dämpfenden Sohle aber auch für die Regeneration nach dem Wettkampf.
Der Schuh ist sauber verarbeitet. Auf dem Spann sowie an den Seiten ist atmungsaktives, zweilagiges Mesh verbaut, welche zusammen mit der weichen Mesh-Zunge für ein gutes Tragegefühl sorgt. Die Mesheinsätze sorgen für ein gutes Fußklima – mit und ohne Socken. Die Sohle des „Cloudster“ unterteilt sich in eine vordere und eine hintere Hälfte. Während hinten vier „Wolken“ ein sanftes Aufstoßen der Ferse garantieren, unterstützen vorn neun „Wolken“ einen harten Abtritt.
An der Ferse vermissen wir jedoch eine Schlaufe, die das Anziehen des „Cloudster“, sollte man ihn denn dafür verwenden wollen, im Wettkampf erleichtern würde. Dies ist jedoch nur ein kleines Manko, dass zudem durch die markante Verarbeitung des Firmenlogos wettgemacht wird.
Der „Cloudrunner“ zeigt sich in unserem Test als der ideale Trainingsschuh. Auch lange Strecken steckt er mühelos weg. Dies liegt an der besonderen Formation der „Wolken“, die sich zu denen beim „Claudster“ sowohl in ihrer Stärke, wie auch in ihrer Härte unterscheiden. Zudem befinden sich im Bereich des Vorderfußes auf der Innenseite drei, mittig und außen jedoch je vier „Wolken“.
Der Fersenbereich ist verstärkt und mit einer speziell geschnittenen Fersenkappe versehen. Dadurch soll der Ferse mehr Stabilität im Schuh verliehen werden. Die Schlaufen am oberen Fersenbereich erleichtern zudem den Einstieg. Für mehr Stabilität sollen auch die Verstärkungen auf dem Spann sorgen.
An der Seite befinden sich reflektierende Applikationen, welche im Dunkeln dafür sorgen, dass man gut gesehen wird. Gerade im Herbst ist dies bei Trainingseinheiten in den frühen Morgenstunden beziehungsweise am Abend hilfreich.
Während es sich beim „Cloudster“ um einen Einstiegsschuh und bei „Cloudrunner“ um einen treuen Trainingsbegleiter handelt, ist der „Cloudsurfer“ eindeutig ein Schuh, mit dem auch Wettkämpfe gelaufen werden können. Im Fersenbereich sind vier „Wolken“ verarbeitet, am Vorderfuß neun. Die Dämpfungshärte beider Bereiche unterscheidet sich merklich voneinander. Während die Ferse einen mittelharten, aber angenehmen Aufstoß vermittelt, sorgt der Vorderfuß für einen harten, vorwärtsorientierten Abtritt. Im Vergleich zu den beiden anderen Modellen, lassen sich hohe Tempi mit dem „Cloudsurfer“ merklich schneller laufen. Für Wettkämpfe ist der Schuh damit eindeutig geeignet.
Dass es sich bei diesem Modell um einen Wettkampfschuh handelt, wird auch anhand anderer Features deutlich. So sind an der Ferse beispielsweise Schlaufen verarbeitet, die den Einstieg erleichtern. Die Ösen der Schnürsenkel sind als Aluminium gearbeitet und tragen für ein relativ schnelles Schüren der Schuhe Sorge. Der aus Mikrofaser-3D-Air-Mesh gearbeitete obere Bereich des „Cloudsurfers“ unterstützt die Atmungsaktivität, zumal der Stoff hier relativ dünn gehalten ist.
Praxis
Die drei Modelle, welche wir im Test hatten, könnten vom Laufgefühl her nicht unterschiedlicher sein. Vor allem der „Cloudster“ fühlt sich auf den ersten Schritten etwas gewöhnungsbedürftig an. Er dämpft sehr weich eignet sich daher vor allem für Einsteigen. Wir haben ihn jedoch auch nach Wettkämpfen eingesetzt und durften feststellen, dass sich durch das sanfte Dämpfungsverhalten die Muskeln wesentlich schneller erholen konnten.
Der „Cloudrunner“ war demgegenüber schon um einiges härten und vermittelte beim ersten Anziehen eigentlich das angenehmste Gefühl. Ein Alltagsschuh mit Ambitionen für lange Trainingseinheiten, so könnte man den Schuh wohl am ehesten umschreiben.
Wer es eher schnell mag und für den Wettkampf einen treuen Begleiter sucht, dem ist wohl eher der „Cloudsurfer“ zu empfehlen. Das Dämpfungsverhalten des Schuh ist „straight forward“ und unterstützt das Abrollen das Fußes, vor allem bei hohen Laufgeschwindigkeiten.
Von der Passform her unterscheiden sich die Schuhe nur bedingt, dies liegt jedoch an der am Einsatzzweck orientierten Schnittform. Unsere Testmodelle kamen allesamt in der Größe 43 und passten perfekt. Sie waren weder zu groß, noch zu klein. Auch unter Belastung drückten sie nicht. Die Verarbeitung der Schuhe ist hochwertig. Auch nach einigen Wochen im Einsatz, auf unterschiedlichem Terrain, hinterlassen die Schuhe noch einen guten Eindruck. Das Laufgefühl in den drei Modellen ist definitiv anders. Sowohl der „Cloudster“, der „Cloudrunner“ und der „Cloudsurfer“ gewähren einen stabilen Stand im Schuh.
Fazit
Von einer Revolution in Sachen Laufgefühl zu sprechen, wäre vielleicht etwas vermessen. Uns haben die drei Modelle, unabhängig von ihrem Einsatzzweck, aber dennoch schlichtweg überzeugt. On schafft es, mit seiner eigenwilligen Sohlenkonstruktion frische Farbe ins Spiel zu bringen. Zwar dauert es einen Moment, bis man sich an den Einsatz der Schuhe gewöhnt, hat man diesen Punkt jedoch überschritten, möchte man sie kaum mehr ausziehen. So muss Laufen sein!
Pro
- eigenständiges Design, allerdings kein Schnellverschluss der Senkel
- hervorragende Dämpfungseigenschaften
- unterschiedliche Sohlenhärten für jeden Läufertyp
- gute Belüftung
- Cloudster auch zur Regeneration geeignet
Preis & Web
- 119,00 Euro (Cloudster)
- 159,00 Euro (Cloudrunner)
- 139,00 Euro (Cloudsurfer)
- www.on-running.com