Der italienische Meister Franco Pellizotti wird in der kommenden Saison doch nicht die Farben des kasachischen WorldTour-Teams Astana tragen. Dies gab der General-Manager der Mannschaft, der amtierende Olympiasieger Alexander Vinokurov, bekannt. Ursprünglich war der Italiener am 1. August als einer der namhaftesten neuen Fahrer vorgestellt worden, die 2014 nicht nur Team-Kapitän Vincenzo Nibali unterstützen, sondern auch eigene Erfolge für die Gold-Blauen einfahren sollen.
„Es ist sehr schade, aber wir haben uns schweren Herzens dazu entschieden, Franco Pellizotti im kommenden Jahr doch nicht unter Vertrag zu nehmen.“
Als Grund für das Nichtzustandekommen des Vertrages wird das Regelwerk der Bewegung für glaubhaften Radsport (MPCC) genannt. Diese hatte Astana darauf hingewiesen, dass Mannschaften, die Mitglieder der Bewegung sind, keine Fahrer anstellen dürfen, deren Dopingsperre noch keine zwei Jahre zurückliegt. Bei Pellizotti trifft dies zu. Einen deutlichen Standpunkt in dieser Angelegenheit bezieht MPCC Präsident Roger Legeay: „Die Sache ist eindeutig. Er [Pellizotti] war vom 3. Mai 2010 bis zum 3. Mai 2012 gesperrt. Das heißt, dass er erst ab dem 3. Mai 2014 für ein MPCC-Team startberechtigt ist.“
Dies würde bedeuten, dass Pellizotti beispielsweise den Giro d’Italia, ohne großartige Rennvorbereitung bestreiten müsste. Hinter seiner Form dürfte deshalb ein Fragezeichen stehen. Ursprünglich sah vieles danach aus, dass Astana den Vertrag dennoch aufsetzen wollte. Heute kam jedoch die überraschende Kehrtwende.
„Es ist sehr schade“, so Vinokurov, „aber wir haben uns schweren Herzens dazu entschieden, Franco Pellizotti im kommenden Jahr doch nicht unter Vertrag zu nehmen – aus verschiedenen Gründen.“
Für welches Team der Italiener 2014 starten wird, ist derzeit unklar. Erschwerend kommt zu seiner Situation hinzu, dass die Marktlage alles andere als einfach ist. Sein Manager Alex Carrera war vor wenigen Tagen zudem in einen schweren Autounfall verwickelt.
„Pelizotti ist im besten Alter. Persönlich akzeptieren wir daher seine Beweggründe hinsichtlich unserer Verhandlungen. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute“, so Vinokurov weiter. Unklar ist, ob Astana die damit frei gewordene Position im Team mit einem anderen Fahrer besetzten wird – genügend Hochkaräter sind jedenfalls noch zu haben.