Die Absa Cape Epic ist ohne Zweifel eines der herausforderndsten und gleichzeitig prestigeträchtigsten MTB-Marathon-Rennen der Welt. Die brütende Hitze Afrikas ließ schon mehrfach Material und Fahrer an ihre Grenzen stoßen.
Dieses Jahr feiert die Cape Epic bereits ihren zehnten Geburtstag. Zur ersten Austragung 2004 traten lediglich eine Hand voll Radfahrer an. Unter ihnen auch Hanlie Booyens und Sharon Laws, die gemeinsam die Frauen-Kategorie in jenem Jahr gewannen. Booyens feierte in der Folge weiterhin viele Erfolge und konnte bei insgesamt sechs Cape Epic-Teilnahmen fünfmal das Podium erklimmen. Ihre aktive Rennkarriere hängte sie jedoch vor einiger Zeit an den Nagel. Doch für das diesjährige Jubiläum konnte sich die 40-jährige Südafrikanerin nochmals motivieren. Gemeinsam mit der jungen Mariske Strauss, die schon als kleines Kind bei der ersten Austragung der Cape Epic dabei war, startet sie für das Pragma Orange Monkeys Team.
„Ich weiß nicht, was mich zurückkommen lässt. Dies ist eine Frage, die ich mir schon mehrfach selbst gestellt habe. Vielleicht ist es der Hype, die persönliche Herausforderung oder vielleicht sind es die Freunde, die ich durch den Sport gewonnen habe. Doch dieses Jahr liegt der Fokus vor allem auf dem Lerneffekt für Mariske. Vielleicht habe ich nach sechs Jahren an Weisheit gewonnen und kann diese weitergeben“, so Booyens .
Mariske Strauss gewann von 2002-2011 jede nationale XC-Meisterschaft ihrer Klasse und ist seit 2008 fester Bestandteil des südafrikanischen Kaders. Die diesjährige Teilnahme an der Absa Cape Epic wird ihre erste sein. „Es ist eines dieser Rennen, das man einmal gefahren sein muss. Mein Vater fuhr es fünfmal, mein Bruder dreimal, jetzt bin ich an der Reihe. Ich kenne Hanlie seitdem ich mit dem Radfahren begonnen habe und ich habe immer zu ihr aufgeschaut. Sie ist eins meiner Vorbilder und ich freue mich darauf, mit ihr zu fahren und vor allem von ihr lernen zu können“, kommentiert die 23-jährige ihren Start.
Die wichtigste Komponente eines erfolgreichen Rennens, ist laut Booyens, in erster Linie der gegenseitige Respekt. Ein gemeinsames Ziel sei eine weitere essentielle Komponente. So fokussiert sie nicht auf den Sieg. „Ein Top5-Ergebnis wäre für uns super, doch der Lerneffekt für Mariske steht im Vordergrund. Die Strapazen bei diesem Rennen sind enorm“, führt Booyens aus.
Was wir von dem so ungleichen Paar aus Südafrika erwarten können, ist schwierig einzuschätzen. Doch mit ihrem großen Erfahrungsschatz ist Hanlie Booyens sicherlich für die ein oder andere Überraschung gut.