Am Ostermontag startete das TEAM GREEN’N FIT bei Rund um Köln in die German Cycling Cup Saison 2014. Durch die gesamte Saison hinweg werden jeweils zwei Fahrer(innen) über ihr ganz persönliches Rennerlebnis berichten. Den Anfang machen Manuela Freund und Patrick Hanhart. Beide wurden in ihren Rennen jeweils Dritte, Manuela auf der Langdistanz der Frauen, Patrick auf der kurz Distanz der Männer.
Langstrecke, 125 Kilometer
Eigentlich müsste ich diesen Bericht am 31.12.2013 beginnen. Für die meisten Leute war es einfach Silvester. Für mich war es der Tag, an dem das Ziel Podium bei Rund um Köln in weite Ferne rückte. Der Grund dafür war ein Skiunfall. Zwei Monate konnte ich danach nicht trainieren. Die erste Trainingseinheit dauerte dann gerade einmal 30 Kilometer, für die ich jedoch 1:25 Stunden benötigte! Wer denkt da noch an Rund um Köln?
Als das Rennen näher rückte, meldete ich dennoch. Am Ostersonntag rollte ich die dreißig Kilometer bis Köln, um meine Startnummer abzuholen. Es war ein schönen Gefühl, altbekannte Gesichter nach der Winterpause wieder zu treffen.
Tags darauf reiste ich dann jedoch mit dem Auto an – das Rennen war mit 125 Kilometern schließlich lang genug! Pünktlich um 9:30 Uhr fiel der Startschuss. Mein kurzfristiges Ziel lautete sturzfrei bis Odenthal. Dort stand der erste Anstieg an und das Feld sollte sich dort sortieren. Die Fahrt dorthin ist nicht gänzlich unaufgeregt, aber ich finde sie akzeptabel: Jedermann-Standard würde ich sagen.
Am Anstieg versuchte ich an den beiden Mädels, die in Lizenzrennen für das Koga Ladies Team starten und dieses Rennen offensichtlich als Training nutzen wollten, im Auge zu behalten. Allerdings hatte ich Mühe, den Anschluss zu halten. Bis Kilometer 60 gelang es mir zwar mehrfach, ins Feld zurückzukehren. Danach musste ich jedoch aufstecken.
Zusammen mit meinen Teamkollegen Jürgen und Felix konzentrierte ich mich nun auf den dritten Podiumsplatz, schließlich war dieser zu diesem Zeitpunkt noch möglich. Dabei stand für mich auch Verpflegung im Fokus, die sich dank unseres Sponsors Squeezy leicht regulieren ließ.
Im Finale begann es dann zu regnen. Das gehört ja mittlerweile schon irgendwie zu Rund um Köln dazu. Anders als in den beiden Vorjahren, war der Regen deutlich wärmer! Trotzdem werde ich mit derartigen Bedingungen nicht mehr anfreunden können. Zum Glück mischten sich auch immer wieder trockene Abschnitte in die Strecke. So war es auszuhalten. Die Abfahrten auf regennasser Fahrbahn dagegen waren nicht nach meinem Geschmack – meine Teamkollegen schauten sich hier immer suchend nach mir um.
Bei der zweiten Fahrt hinauf zum Schloss Bensberg kam ich erneut in den Genuss, das Pflaster in nassem Zustand bewältigen zu dürfen. Dieses Privileg war nicht jedem vergönnt. Die verbleibenden Kilometer Richtung Köln waren danach zwar physisch nicht sehr anstrengend, dafür aber psychisch! Zu viele Nicht-Renn-Fahrer unterwegs, aber wir sind ja bei einem Jedermannrennen.
In Richtung Ziel waren die Straßen glücklicherweise trocken und so kamen wir mehr oder weniger sicher ins Ziel. Da ich keine Frau mehr sichtete, hatte ich auch keinen Stress, um jede Position kämpfen zu müssen. Nach 3:21 Stunden erreichte ich gemeinsam mit Felix das Ziel. Damit war ich 24 Minuten schneller als im Vorjahr. Das Knie hielt auch, fühlte sich nur ein bisschen komisch an. Ich würde sagen, es war alles im green Bereich und sehr fit!
Der Erfolg ist auch das Verdienst meiner Familie, die mein Vorhaben, doch noch mit einer akzeptablen Form bei Rund um Köln starten zu können, geduldig ertragen hat. Aber auch meinem Team, meiner Trainingsgruppe um Heinrich Hövel sowie meinem Physiotherapeuten muss ich dafür dankbar sein.
Kurzstrecke, 67 Kilometer
Auf der kurzen Distanz standen Cosima, Marc, Andreas, Pascal und ich am Start. Schon um sechs Uhr morgens hieß es für uns: Aufbrechen in Richtung Köln! Aufgrund des späten Starts hatten wir uns entschlossen, erst am Ostermontag anzureisen.
Pünktlich um elf Uhr fiel dann auch für uns der Startschuss in die GCC-Saison. Bei bestem Radfahrwetter ging es von Beginn an zügig los. Bereits am ersten langen Anstieg teilte sich das Feld und es bildete sich eine Gruppe von 20 Fahrern, in der sich alle Favoriten befanden. Immer wieder versuchten sich einzelne Fahrer vom Feld zu lösen, jedoch vergeblich.
Nach der Hälfte der Renndistanz wurde unsere Gruppe von einem kurzen Regenschauer erwischt. Auf den letzten Kilometern erwarteten uns dann aber wieder trockene Straßen und so kam es zum Sprint, bei dem ich Dritter wurde.