Thomas Pupp, der große Mann des Tiroler Radsports, bezieht in diesem Beitrag klar Stellung. Und das hat einen fundierten Grund. Er war der Initiator, der das Tirol Cycling Team als Talentschmiede für österreichische Jungprofis ins Leben rief und ist noch heute einer der aktivsten Fürsprecher der Nachwuchsförderung. Als Abgeordneter im Tiroler Landtag (SPÖ) ist er pro Radsport so aktiv, wie man es sich von praktisch jedem deutschen Politiker nur wünschen könnte.
Am Ostermontag war er mit seinem Tirol Team erstmals bei Rund um Köln live vor Ort und war sehr angetan von der Begeisterung für den Radsport, die es allen Unkenrufen zum Trotz in Deutschland offensichtlich doch noch zu geben scheint.
Ostermontag in Köln. Ganz großes Radsportkino ist das gewesen. Und nicht nur deshalb, weil unser Tirol Cycling Team in den Hauptrollen blutjunger stürmischer Ausreißer und Mann mit schnellen Beinen gute Figur gemacht hat.
Ganz großes Kino deshalb, weil an diesem Feiertag die öffentliche Meinung über die veröffentlichte Meinung einen großen Sieg errungen hat.
Denn was stellen die deutschen Leitmedien den Radsport seit Jahren in ein Schmuddeleck und entziehen ihm die große mediale Bühne.
Und dann das: Tausende begeisterte Menschen entlang der Strecke, jung und alt, männlich und weiblich. Stadionatmosphäre, Gänsehautfeeling. Unbeeindruckt vom medialen Getönse. Und alle mit großen Respekt den Leistungen der Ritter der Landstraße applaudierend.
Also ist es endlich an der Zeit, neu zu denken. Medial und auch ökonomisch und überhaupt. Medial, weil einfach eine der attraktivsten Sportarten. Ökonomisch, weil unbestritten ein Engagement im internationalen Radsport wohl zu den effektivsten Sportsponsorings zählt. Und vor allem, weil es da jetzt in Deutschland eine neue Rennfahrergeneration gibt. Jung und sehr erfolgreich. Kittel, Degenkolb, Martin, Ciolek, Geschke und ein Greipel. Und sie alle mit dem gesamten Radsport eine neue Chance verdient haben.
Ja, und überhaupt. Danke den Veranstaltern für die Einladung und das schöne Rennen, das den großen Klassikern, wie Amstel oder Lüttich-Bastogne-Lüttich um nichts nachsteht. Wir kommen nächstes gerne wieder.
Bereits 2013 bezog Pupp Stellung. Im Sommer letzten Jahres überbrachte er zusammen mit Josef Margreiter dem damaligen UCI-Präsidenten Pat McQuaid die Bewerbungsunterlagen für eine Rad-WM in Innsbruck. Wie es sich gehört, reisten beide aus Innsbruck mit dem Rad nach Aigle.