Mit dem Velothon stand am Sonntag an weiterer Saisonhöhepunkt für einen Teil unseres Teams an. Alexander, Till, Daniel und ich nahmen an der 120-Kilometer-Version des Rennens teil, während Manni und Bernd sich auf der kurzen Runde einmal Berlin anschauen wollten.
Den Samstag nutzten wir intensiv um uns wichtige Teilstücke des Rennens anzusehen und um unsere Sponsoren Uvex und Multipower auf der Messe zu besuchen. Am Abend folgte das Abendessen mit dem Team und der anschließenden Taktikbesprechung durch unseren sportlichen Leiter Enrico Poitschke. Danach ließen wir den Tag beim Pokalfinale ausklingen und gingen schlafen mit der Hoffnung, dass der Wetterbericht vielleicht nicht ganz stimmen würde: es sollte nämlich durchweg regnen.
Leider sollten die Meteorologen Recht behalten und es gab teilweise sehr starken Regen. Wir fanden uns daher erst so kurz wie möglich vor dem Start im Startblock ein. Auch wenn wir dank unserem Ausrüster Lawi auch für diese Umstände perfekt ausgerüstet sind, fahren wir doch lieber bei Sonnenschein und so war klar, dass wir uns während des gesamten Rennens sehr weit vorne aufhalten und verhältnismäßig vorsichtig fahren würden. Wir wollten mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben im GCC bloß keinen Sturz riskieren.
Die Devise für die ersten Rennkilometer bis zum Grunewald lautete: Vorne fahren und das Feld kontrollieren und so gab es bis dahin keine nennenswerten Attacken. Schnell wurde der VIP-Block um Erik Zabel geschluckt und fortan ging es mit gleichmäßig hohem Tempo raus aus der Stadt. Es kam immer wieder zu Attacken und so probierten auch Daniel und Till immer wieder dem Feld zu enteilen, was ihnen jedoch letztlich nicht gelang. Attacken anderer Fahrer wurden allerdings immer wieder von Alex und Till gestellt. Die beiden leisteten sehr viel Arbeit, um das Rennen für uns offen zu halten. Der Regen und das irgendwie von überall her kommende Wasser machte es schwer für alle Fahrer und so fuhren wir eher gemütlich über die lange Bundesstraße nach Berlin zurück.
25 Kilometer vor dem Ziel kam dann der entscheidende Antritt von mir und ich konnte mich mit drei weiteren Fahrern vom Feld lösen. Das Feld setzte anfangs nach, jedoch hatten wir nach dem Tempelhofer Feld, auch dank der Kontrolle der Verfolger durch Daniel bereits 40 Sekunden Vorsprung. Die Gruppe harmonierte und wir konnten danach stetig unseren Vorsprung ausbauen. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war, dass ich letztlich der einzig wirklich verbliebene Merkur-Druck.com Fahrer war. Zuerst hatte Daniel Schaden. Er tauschte zwar das Rad mit Alex, aber musste dadurch die Verfolgergruppe ziehen lassen. Zudem war danach auch für Till aufgrund zweier Platten das Rennen gelaufen.
Auf den letzten zehn Kilometern dezimierte sich die Spitzengruppe immer weiter und am Hauptbahnhof, drei Kilometer vor dem Ziel, nutze ich die letzte Brücke, um den letzten verbliebenen Fahrer, Daniel Rhein, der ein starkes Rennen fuhr, noch zu distanzieren. Das Feld war zu diesem Zeitpunkt außer Sichtweite und ich bog alleine auf die lange Zielgerade in meiner Heimatstadt ein. Ich konnte den Sieg für das Team einfahren und uns für das super Rennen belohnen. Letztlich hat sich erneut gezeigt, dass wir innerhalb der Mannschaft sehr gut auf- und eingestellt sind, um diese Leistungen jedes Wochenende aufs Neue zu erbringen.
Am Samstag hoffen wir dann auf ein erneut erfolgreiches Rennen, wenn auf dem Hockenheimring der nächste Wertungslauf des GCC ansteht.
Bis dahin, Stefan