Radsport: Weltmeisterin Alexandra Engen aus Schweden und Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt haben am Samstagabend zum Auftakt der dritten Station der KMC MTB-Bundesliga in Schopp den Eliminator Sprint gewonnen.
An Weltmeisterin Alexandra Engen führt im Bundesliga-Sprint kein Weg vorbei. Die Weltcup-Gesamtsiegerin 2013 setzte sich im Finale der besten Vier auf der 722 Meter langen Strecke gleich nach dem Start an die Spitze und holte in der technischen Passage einen genügend großen Vorsprung heraus, dass sie auf der Zielgerade im Rad-Stadion nicht mehr gefährdet werden konnte.
„Ich bin froh, dass ich eine Woche vor der Schwedischen Meisterschaft so viel Druck in den Beinen habe. Die Strecke hier finde ich cool, es hat eine technische Passage und man kann überholen“, so Engen.
Auf den Plätzen zwei und drei standen zwei Fahrerinnen vom Schwarzwälder Lexware Junior Team auf dem Podium. Lena Wehrle nahm die erste Kurve vor der Norwegerin Elisabeth Sveum und verteidigte diesen Platz verbissen bis ins Ziel. Für Wehrle war es die erste Final-Teilnahme in einem Bundesliga-Sprint.
„Ich habe mir vorgenommen im Finale von Anfang an alles rein zu legen. Ich konnte es durchziehen und bin jetzt echt happy. Hinter der Weltmeisterin Zweite zu werden ist ja super“, kommentierte Wehrle.
Ihre erst 16-jährige Teamkollegin Kim Riesterer, die schon bei der Deutschen Meisterschaft Vierte war, zeigte Kampfgeist. Schon im Halbfinale schien sie aussichtslos zurück, kam aber auf der Zielgerade noch mal stark auf. Das gelang ihr auch im Finale, so dass sie Sveum im Finish noch abfangen konnte.
„Ich dachte, wenn ich schon im Finale bin, dann kämpfe ich auch um jeden Meter. Die Zielgerade, das scheint meine Stärke zu sein. Ich bin ewig glücklich, dass es aufs Podest gereicht hat“, meinte die Breitnauerin.
Auch im Herren-Finale funktionierte die Strategie, die Alexandra Engen den Erfolg brachte. Der Deutsche Sprint-Meister Simon Stiebjahn (Team Bulls) erwischte den besten Start und ging als Erster in die erste Kurve.
Hinter ihm drängte Marco Schätzing den Bulls-Fahrer Martin Frey aus Bad Urach im Kampf um Position zwei ab und Sascha Weber schlüpfte innen durch. Stiebjahn jagte derweil den 100 Meter langen Anstieg an erster Position hinauf. Auch auf der technischen Passage ließ er sich nicht gefährden.
Hinter ihm verteidigte Cyclocrosser und Straßenfahrer Sascha Weber, der auf dem MTB für Lexware unterwegs ist, die zweite Stelle. In den Vorläufen hatte er jeweils auf der Zielgerade noch ziemlich viel Druck entwickeln können, doch im Finale reichten die Kräfte nicht mehr, um Stiebjahn zu gefährden.
„Ich hatte schon noch ein bisschen Angst, dass Sascha noch kommt. Ich bin froh, dass meine Physiotherapeutin meinen Muskel am Knie so gut hinbekommen hat, dass er hielt. Ich bin super happy, dass ich hier in Schopp einen Bundesliga-Sieg landen konnte“, so Stiebjahn, der damit auch seine Führung in der Gesamtwertung der KMC Serie ausbauen konnte.
Sascha Weber war „froh über ein schönes Ergebnis“ im allerersten Sprint seiner Karriere. „Auf der Straße fahre ich vier bis fünf Stunden, hier eineinhalb Minuten, das ist was völlig anderes. Stiebjahn ist immerhin Deutscher Meister in dieser Disziplin. Auf den letzten 150 Metern hat mir die Kraft gefehlt“, so Weber, der auch auf Betreiben seines Kumpels, des Mit-Organisators Frank Dressler von Wheelsport am Start war.
Marco Schätzing blieb der dritte Rang, „mit einem schlechten Gewissen“, wie er sagte, weil er Martin Frey mit seiner Aktion alle Chancen genommen hatte. „Ein dickes Sorry, das war keine Absicht. Ich bin froh, dass ich es ins Finale geschafft habe, weil ich zur Zeit Prüfungen habe und wenig Zeit zum Trainieren“, sagte Schätzing.
Frey war enttäuscht. „Es lief sehr gut für mich heute, aber nach Marcos Aktion musste ich voll abbremsen und hatte keine Chance mehr. Das vor mir waren ja keine Schlechten“, sagte Frey.
Text: Erhard Goller