Dem größten Jedermannrennen in Deutschland können auch wir uns nicht entziehen und schon gar nicht, wenn es einen Hattrick zu holen gibt für Daniel und noch weniger, wenn es am Standort unseres Hauptsponsors – der Merkur Druck GmbH stattfindet. So entschieden wir uns, zu viert, also mit Daniel, Till, Friedrich und mir, das Rennen in der Hansestadt in Angriff zu nehmen.
Alles war eigentlich wie immer, als wir uns am Samstagnachmittag bei der Startnummernausgabe trafen, aber die dunklen Wolken am Himmel verhießen nichts Gutes und wir entschieden uns, die gewohnte Trainingsrunde ausfallen zulassen und schlenderten stattdessen über die riesengroße Messe in der Innenstand von Hamburg.
Vor dem Abendessen trafen wir dann noch einen unserer sportlichen Leiter, André Schulze von Rothaì Sports aus Leipzig, der das Ausfallen lassen der Trainingsausfahrt gleich mit einem kritischen Blick quittierte und uns dennoch ein paar Tipps fürs Rennen mitgab. Das Abendessen gab es dann wie immer beim Italiener. Anschließend trafen wir im Hotel die letzten Vorbereitungen für das Rennen und es ging zeitig ins Bett, da der Start schon um 7:30 Uhr am Sonntag erfolgen sollte.
Am Morgen hieß es dann frühstücken, anziehen, zum Start fahren und nach kurzem Warten im Startblock erfolgte pünktlich der Startschuss für uns vier und das Rennen begann.
Daniel schien extrem motiviert und entschied sich, 300 Meter nach dem Start einmal die anwesende Konkurrenz zu testen und brachte gleich einige hundert Meter zwischen sich und das Feld. Etwas irritiert wurde im Feld weitergebummelt und erste Fahrer versuchten, noch nach vorn zu springen, was aber niemandem außer Heiko Tewes und mir gelingen sollte und so nahmen wir zu dritt die letzten 150 Kilometer in Angriff. Schnell wuchs der Vorsprung auf zwei Minuten an und wir glaubten langsam daran, dieses tollkühne Unterfangen erfolgreich zu Ende zu bringen. Bei Kilometer 100 hatten wir dann schon vier Minuten auf eine achtköpfige Verfolgergruppe in der auch Till und Friedrich saßen.
Jetzt galt es, bis zur nächsten Zeitmessung den Vorsprung zu halten. Leider waren Daniel und ich dabei fast auf uns allein gestellt. Unsere Mitfahrer waren einfach platt und fuhren dennoch ein starkes Rennen. Also kein leichtes Unterfangen, es folgten nämlich knapp 20 km auf breiten Straßen mit starkem Gegenwind. Als es dann hieß, dass wir den Vorsprung nicht nur halten sondern auf fünf Minuten ausbauen konnten, war der Wille der Verfolger gebrochen und wir wussten, dass wir durchkommen werden. Was folgte waren 20 Kilometer, die ich persönlich wohl nie vergessen werde und wir genossen die tolle Atmosphäre am Streckenrand. Die Freude über diesen Sieg und meinen zweiten Platz war bei uns beiden riesig und Daniel hatte sich den dritten Sieg in Folge in beeindruckender Art und Weise gesichert. Für die Verfolger lief der Sprint etwas schwierig ab, da noch viele Starter der kürzeren Distanzen ihr Rennen fuhren und so kamen Friedrich und Till auf die Plätze fünf beziehungsweise sechs.
Wir sehen uns wieder in drei Wochen beim Mecklenburg Giro in Benzin!
Euer Stefan Räth