Kaum sind fünf Tage vergangen, steht bereits das nächste Rennen im German Cycling Cup an. Austragungsort diesmal die Altstadt von Dresden. Doch da der Wohnort unseres Teamkollegen Bernd Weinhold für die meisten Fahrer des Teams auf dem Weg nach Dresden liegt, verabredeten wir uns am Samstagmittag auf einen Kaffee in der Nähe von Greiz in Thüringen. Kaum zu glauben, doch trotz der unterschiedlichsten Anreisestrecken, gelang es uns allen, pünktlich um 2 Uhr in Bernds Garten zu sitzen. Zu großen Erheiterung kam nur der Fahrer mit der kürzesten Anreise (Nachbarort) zu spät.
Unser Gastgeber und vor allem seine Frau Silke kümmerten sich liebevoll um die ganze Meute und so fehlte es uns an nichts. Das Wetter war perfekt, um gemeinsam in der Sonne zu sitzen und uns auf den nächsten Tag einzuschwören. Nachdem alle Bäuche gefüllt und alle Neune Ereignisse ausgetauscht waren, machten wir uns noch auf eine kleine Runde mit dem Rad. Bernd führte uns über seine Hausstrecken und überraschte uns mit versteckten Radwegen und traumhaften Weitblicken.
Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unseren Sonnensitzen und machten uns am späten Nachmittag auf den Weg nach Dresden. Der Italiener in der Dresdner Neustadt war bereits reserviert und so rundeten wir unseren gemeinsamen Tagestrip ab. Zu großer Überraschung besuchten uns noch Anne Löffler und Friedemann Trepte von Rothaí Sports aus Leipzig, die ebenfalls zur Veranstaltung mit ihrem Lawi-Stand vor Ort waren und wieder einmal für eine perfekte Betreuung und Organisation sorgten.
Wie kann ein Tag vor einem spannenden und wichtigen Rennen besser gestaltet werden?
Der nächste Tag begann wieder einmal früh. Doch schon in den Morgenstunden kündigte sich die Sonne und die dementsprechenden Temperaturen eindrucksvoll an und bescherte uns ein Frühstück auf dem Freisitz des Hotels. Bei diesen Bedingungen kann man fast sagen, wir waren alle tiefenentspannt. Nach dem Essen noch schnell die Startunterlagen geholt und bekannte Gesichter begrüßt und dann wieder ab ins Hotel. Die Teambesprechung und die allgemeinen Rennvorbereitungen lagen ja noch vor uns.
Enrico Poitschke, unser sportliche Leiter, hatte uns auch dieses mal wieder telefonisch ein paar individuelle Ansagen gemacht und Aufgaben für das Rennen gestellt. Diese sprachen wir gemeinschaftlich ab und legten unsere Taktik für das Rennen fest.
Pünktlich um 11:30 Uhr standen wir dann am Start und genossen die traumhafte Kulisse der Dresdner Altstadt. Der Stadtkurs besticht durch seine wunderbare Aussicht und viele Kurven und Wenden. Natürlich sind Citykurse immer mit Gefahrenbereichen gespickt, umso mehr versuchten wir, diese Punkte gezielt zu entschärfen und somit Stürze zu vermeiden. Zudem sollte uns ein starker Wind das Rennen zusätzlich erschweren. Viele Versuche, dem Feld zu enteilen, scheiterten und bald war den meisten größeren Teams klar, das es wohl keinen Weg an einem Massensprint vorbei gab. Die Runden waren sehr schnell und viele Fahrer waren durch Fluchtversuche bereits geschwächt, doch in der letzten Runde mobiliserte jeder nochmal all seine Kräfte und wir gingen als langezogenes Feld auf die letzten Kilometer am Elbufer entlang. Knapp vier Kilometer vor dem Ziel stürzte ein Fahrer in der Spitze des Feldes aus Unaufmerksamkeit und obwohl die Situation eigentlich bereinigt schien, war dies die Ursache für einen größeren Sturz wenige Meter dahinter. Till, ein wichtiger Mann für unsere Sprintvorbereitung, kam zu Fall und auch Stefan, unser unermüdliches Moped, konnte zwar dem Sturz entgehen, wurde aber stark aufgehalten.
Es blieb hektisch an der Spitze des Feldes. Manfred, Bernd und Alex mussten nun die beiden Ausfälle in unserer Sprintvorbereitung kompensieren. Sie wuchsen förmlich über sich hinaus und lieferten Daniel und mich in aussichtsreicher Position kurz vorm Ziel ab. Ungefähr 600 Meter vor dem Ziel ging ich am letzten Mann vor mir vorbei und nachdem ich Daniel an meinem Hinterrad ausmachte, gab es kein Halten mehr. Ich tat mein Bestes, um Daniel den letzten nötigen Schub mit auf den Weg zu geben und Daniel vollendete die Arbeit des ganzen Teams mit Bravur.
Dass wir auch noch die Teamwertung an diesem Tag für uns entscheiden konnte war grandios und so feierten wir diesen erfolgreichen Renntag ausgelassen während und nach der Siegerehrung.
Jetzt warten noch vier Rennen der GCC-Serie auf uns und die Plätze in der Gesamtwertung sind nach wie vor hart umkämpft. Es bleibt also spannend … Wir hören uns wieder aus Bremen, denn dort findet schon in wenigen Tagen der nächste wichtige Kampf um die Punkte statt!
Bis dahin alles Gute und viele sonnige Stunden auf dem Rad.
Euer Friedrich