Am letzten Wochenende ging der German Cycling-Cup in die letzte heiße Phase. Noch drei Rennen bis Münster lagen vor uns und begonnen wurde mit dem längsten Rennen des Cycling Cups. 164 Kilometer beim Mecklenburg Giro.
Die drei Wochen Rennpause seit dem Rennen in Hamburg haben wir so gut es ging versucht zu nutzen. Und waren gespannt auf den Beginn des Finales.
In Mecklenburg erwartete uns dann schon am Anreisetag am Samstag strömender Regen. Vor allem in Bezug auf die vielen Kopfsteinpflasterpassagen hofften wir, dass das Wetter noch ein bisschen aufklarte. Nachdem wir alle im verträumten Ort Broock angekommen waren, machten wir uns auf den Weg, unsere Startunterlagen zu organisieren und die letzten Kilometer der Strecke zu besichtigen.
Schnell wurde anhand der wenigen Kilometer klar: das Rennen würde es in sich haben. Nicht nur die Länge, sondern vor allem die engen und gepflasterten Strassenabschnitte würden uns alles abverlangen.
Den weiteren Abend verbrachten wir dann beim Italiener im nahegelegenen Urlaubsort Plau am See. Dort füllten wir nicht nur unsere Speicher, sondern feierten auch ein bisschen den Geburtstag unseres Teamkollegen Christian. Der Abend klang langsam aus und nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt lagen wir frühzeitig im Bett.
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter tatsächlich etwas gebessert. Die Strassen waren zwar noch nass, aber wenigstens der starke Regen hatte sich gelegt und sollte sich auch bis auf das letzte Drittel des Rennens zurückhalten. Wir rollten gemütlich zum Start und freuten uns, altbekannte Gesichter zu sehen. Wenige Minuten später ging es dann auch schon los.
Bis zur Streckenteilung bei Kilometer 72 verlief das Rennen ruhig und verhalten. Es schien, als hätten alle Fahrer einen gewissen Respekt vor der Distanz im Gepäck, doch ab halber Renndistanz kam mehr und mehr Schwung ins Rennen und es reihte sich Attacke an Attacke. Meine Teamkollegen hatten alle Hände voll zu tun, das Rennen für Daniel und mich zu kontrollieren und machten einen tollen Job, indem sie die Attacken neutralisierten und auch selbst die anderen Teams unter Zugzwang brachten.
Dieses Spiel zehrte an allen Fahrern und schon bald schrumpfte das Feld auf eine Größe von circa 40 Fahrern. Doch diese letzte Gruppe festigte sich und war einfach nicht weiter zu zerreißen. Also lief alles auf einen Sprint heraus. Nachdem wir im August alle Rennen, bei denen wir am Start standen, gewinnen konnten, war die Enttäuschung über Daniels dritten Platz und meinen fünften groß, während Marek Bosniatzki (Bürstner-Dümo) den Sieg einfuhr. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass man nicht immer gewinnen kann und eine solche Niederlage wegstecken können muss. Jedoch wird der Weg in den letzten beiden Rennen in Bad Dürrheim und Münster nun sehr schwer.
Marek ist ein sehr starkes Rennen gefahren und die Taktik von Bürstner-Dümo ist gut aufgegangen. Leider wurde diesmal unsere starke Mannschaftsleistung nicht mit dem gewünschten Erfolg gekrönt.
Als wir dann jedoch auf dem Podest für den Sieg der Teamwertung geehrt wurden, hatten wir zumindest schon wieder ein bisschen unsere Lächeln wiedergefunden. Wir werden in den letzten beiden Entscheidungen des Jahres alles versuchen. Drückt uns die Daumen!
Dann bis in zwei Wochen beim Schwarzwaldklassiker in Bad Dürrheim.
Wir sehen uns beim Rothaus Riderman.
Euer Friedrich