Radsport: Bei der UCI MTB-WM gab es vor dem Start der Männer-Rennens nur eine Frage – Wer würde in der Lage sein, den Titelverteidiger Nino Schurter an der kurzen Leine zu halten?
Die Antwort gab der Schweizer direkt nach dem Start: Zunächst niemand. Schon nach wenigen Kilometern hatte er eine Lücke zum Zweitplatzierten Manuel Fumic herausgefahren. Der Stuttgarter führte seinerseits eine illustre Gruppe mit dem Schweizer Mathias Flückiger, dem Schweden Emil Lindgren und dem Australier Daniel McConnell an.
Weltcup-Gesamtsieger Julien Absalon, der erstmals auf einem Fully unterwegs war, wies ausgangs der ersten Runde bereits eine Rückstand von 26 Sekunden auf. Olympiasieger Jaroslav Kulhavy hatte zu diesem Zeitpunkt 32 Sekunden auf Schurter gut zu machen.
In der zweiten Runde gelang es Absalon gemeinsam mit dem Italiener Marco Fonatana relativ schnell zu Fumic aufzuschließen und den Rückstand zu Schurter auf 19 Sekunden zu verkürzen.
Es dauerte jedoch nicht lang und der Franzose heftete sich allein an die Fersen des stark auftrumpfenden Schweizers.
Nach dem Ende der zweiten Runde war Absalon auf 9 Sekunden an Schurter herangekommen. Auf Rang drei positionierte sich dahinter Fontana vor seinem Cannondale-Teamkollegen Fumic. Nur eine Runde später hatte Absalon Schurter gestellt. Dahinter verteidigten Fumic und Fontana knapp eine Minute Vorsprung auf die weiteren Top10-Aspiranten.
Ausgangs der fünften Runde attackierte Absalon Schurter am Anstieg und konnte eine Lücke reißen. Nach einer Rennstunde war der Franzose damit auf Titelkurs. 17 Sekunden Vorsprung auf Schurter nahm der Franzose mit auf die beiden Zielrunden. Der Schweizer Titelverteidiger musste sich demgegenüber dem Duo Fumic-Fontana erwehren. Hinter diesen beiden platzierte sich mit Moritz Milatz ein weiter Deutscher unter den Top5.
In der sechsten Runde vergrößerte Absalon seinen Vorsprung auf Schurter kontinuierlich, während Fumic mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und Fontana ziehen lassen musste. Von hinten konnte Milatz zu Fumic aufschließen.
Vorn aber dominierte Absalon die letzten Kilometer. Nach 1:27:06 Stunde sicherte sich der Franzose einen weiteren WM-Titel. Schurter hatte schließlich 1:51 Minuten Rückstand auf den Franzosen, auch, da er gegen Rennende noch zu Fall kam. Dritter wurde Fontana mit 3:28 Minuten Rückstand, der sich vor Milatz ins Ziel retten konnte. Fumic unterstrich das gute Abschneiden der deutschen Herren auf dem fünften Rang.
Bei den Frauen war die Kanadierin Catharine Pendrel die dominierende Fahrerin. Trotz eines Plattens in der letzten Runde sicherte sie sich den WM-Titel mit 21 Sekunden Vorsprung vor der russischen Ex-Weltmeisterin Irina Kalentieva und 43 Sekunden vor Lea Davison (USA). Beste Deutsche war Sabine Spitz auf Rang acht mit einem Rückstand von 3:05 Minuten.