Radsport: John Degenkolb (Giant-Shimano) überdenkt seine Zukunft. Der Geraer, der momentan an einer Entzündung im linken Bein laboriert, gab gegenüber dem Onlineportal VeloNews an, sich in Zukunft auf die Farbe Grün konzentrieren zu wollen.
Degenkolb spielte damit auf das Grüne Trikot des besten Sprinters an, welches er letzte Woche bei der Spanien-Rundfahrt gewinnen konnte. Es war das erste Mal, dass er ein Sonderwertungstrikot zum Ende einer Rundfahrt übergestreift bekam.
„Ich bin realistisch“, so Degenkolb, der sich trotz seiner vier Etappensiege bei der Vuelta 2014 nicht als reinen Sprinter sieht, „solang Marcel Kittel und ich im gleichen Team fahren, kann ich nicht um das Grüne Trikot [der Tour de France] kämpfen.“
Degenkolb weiß zudem, dass seine Stärken auf den hügeligeren Sprintetappen liegen – also jenen, die zu schwer für Kittel sind. „Für mich ist es nicht so einfach, wie für Marcel. Ich brauche viele Vorraussetzungen für einen Sprint.“
Der Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France hieß in den vergangenen drei Jahren Peter Sagan, der im kommenden Jahr für das Team Tinkoff-Saxo an den Start gehen wird.
Degenkolb könnte dem Slowaken jedoch nur dann gefährlich werden, wenn er die Freiheiten dafür bekommen würde. Mit Kittel als Sprintkapitän bei Giant-Shimano dürfte dies schwer werden. „Wenn einer von uns das Grüne Trikot möchte, dann muss man getrennte Wege gehen.“
Der 25-jährige will sich kurzfristig gesehen auf die Frühjahrsklassiker konzentrieren. Jedoch könnte der Hunger nach Grün schneller kommen, als gedacht. Und dann käme dieser wohl einem Teamwechsel gleich.