Test: Nachdem Ghost in den vergangenen Jahren vor allem im Bereich MTB Gas gegeben hat, wollen die Oberpfälzer nun auch auf der Straße auf sich aufmerksam machen. Gelingen soll dies mit dem Nivolet, einem Bike, dass sowohl mit Scheibenbremsen als auch in der herkömmlichen Variante mit Felgenbremsen daherkommt.
Der Name Nivolet leitet sich vom Col de Nivolet ab, der mit einer Passhöhe von 2.600 Metern zu den höchsten asphaltierten Alpenpassagen gehört. Wir durften uns ein Mittelklassemodell des Nivolet ansehen.
Ausstattung und Praxis
Unser Ghost Nivolet ist mit einer kompletten Shimano Ultegra 6800 ausgestattet. Die mechanische Version schaltet wesentlich knackiger als sein Vorgänger – eine kleine Offenbarung im diesem Preisbereich. Die Abstufung ist für bergiges Gelände ideal gewählt. So sind an der Kurbel Blätter mit einer Übersetzung von 50 auf 34 Zähnen montiert, während hinten eine Kassette mit 11 auf 28 Zähnen zum Einsatz kommt.
Darüber hinaus verbaut Ghost einige Teile aus dem eigenen Sortiment, genauer die Lenker-Vorbau-Kombination sowie die Sattelstütze. Neben den Mavic Ksyrium-Laufrädern sind es genau diese Komponenten, die zum Grundgewicht von 6,9 Kilogramm beitragen.
Der Carbon-Rahmen selbst fällt mit knapp 880 Gramm relativ leicht aus und ist durchdacht gearbeitet. An der Front verstärkt ein konisch zulaufendes Steuerrohr die Steifigkeit, während die Gabelkrone so gearbeitet ist, dass sie formschön in das Unterrohr übergeht. Auch dieses ist im Vergleich zu den übrigen Rohren etwas bauchiger gestaltet. Die schlanken Stützstreben umgreifen das Sitzrohr, bevor sie am Oberrohr zusammenlaufen.
Die Optik des eher klassisch anmutenden Rahmens wirkt sehr aufgeräumt. Innenverlegte Züge und eine Di2-Vorbereitung tragen ihren Teil dazu bei. Die Sitzposition ist sportlich, wenn gleich der Komfort darunter nicht wirklich leidet. Dies liegt vor allem an der relativ hohen Front.
Im Einsatz beweist sich das Ghost Nivolet vor allem an Anstiegen als guter Begleiter. Leichtgängig lässt es sich auch steile Rampen hinauf bewegen. Dank der hervorragend arbeitenden Schaltung steht auch abrupten Beschleunigungen nichts im Weg, wenngleich es in dieser Hinsicht agilere Modelle gibt. Die Lenkung war präzise und vermittelte in Kurven ein gutes Maß an Sicherheit.
Fazit
Unser Testmodell kam mit einer soliden Ausstattung daher, die im Einsatz voll und ganz überzeugen konnte. Vor allem im bergigen Terrain fühlte sich das Ghost Nivolet zuhause. Sprinter werden sicherlich ein anderes Rad bevorzugen. Wer jedoch eine treuen Begleiter für den Rennradalltag sucht, der darf auf dieses Rad getrost ein Auge werfen – zumal es auch für spätere Updates vorbereitet ist.
Produkthighlights
- Rahmen auch für Di2 vorbereitet
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- solide Ausstattung
Preis und Web
- ab 2.499,00 Euro (mit Ultegra-Schaltwerk)
- www.ghost-bikes.com