Triathlon: Was war das für ein Rennen – Sebastian Kienle ist der neue Ironman-König! Nach einer starken Leistung auf dem Rad verteidigte er im abschließenden Marathon seine Führung. Diesen nutzte mit Jan Frodeno ein weiterer Deutscher, um sich nicht nur in die Top10 vorzuarbeiten, sondern auf dem dritten Rang ein weiteres Spitzenresultat abzuliefern. Zweiter wurde der US-Amerikaner Ben Hoffman.
Nach dem Schwimmen war Frodeno an den Fersen von Andy Potts als Zweiter aus dem Pazifik gestiegen. Danach konnte er sich lange Zeit in der Spitzengruppe festbeißen. Ähnlich gut lief es bis dahin auch für Andy Raelert, Maik Twelsiek und Kienle. Vor allem aber die beiden Letztgenannten drehten gegen Ende der 180 Kilometer langen Radprüfung auf.
Kienle stieg nach 5:17:25 Stunden als erster in die Laufschuhe. Etwas mehr als drei Minuten darauf folgte Twelsiek, der zu diesem Zeitpunkt noch mehr als eine Minute vor Marino Vanhoencker und fast fünf Minuten vor Titelverteidiger Fred van Lierde lag. Auf Rang zehn stieg Raelert in die Laufschuhe, mit 12 Minuten Rückstand. Jan Frodeno war zu diesem Zeitpunkt aus den Top10 gefallen, auch aufgrund eines platten Reifens und einer Zeitstrafe. Beim abschließenden Marathon drehte der Olympiasieger von Peking jedoch auf.
Während Kienle an der Spitze alleine seine Kreise zog, drehten dahinter vor allem Ben Hoffman und Frodeno auf. Nach knapp zehn gelaufenen Kilometern war dieser zurück in die Top10, wenngleich sein Rückstand zu diesem Zeitpunkt noch mehr als 13 Minuten auf seinen Freund Kienle betrug. Bis ins Ziel halbierte er diesen jedoch und sicherte sich so bei seinem erst zweiten Rennen über die Ironman-Distanz den Bronze-Platz, knapp eine Minute hinter Hoffman. An der Spitze verteidigte Kienle jedoch auf den letzten Kilometern souverän seinen Vorsprung und durfte sich nach 8:14:18 Stunden nach dem Ironman-EM-Titel erstmals auch die Krone auf Hawaii aufsetzen.
Mit Nils Frommhold auf Rang 6 kam ein weiterer Deutscher unter die Top10. Twelsiek verpasste diese am Ende als 11. knapp. Hinter ihm folgte mit Boris Stein auf Rang 20 der nächste Deutsche. Raelert lag bis zu Marathon-Wende noch gut auf Kurs. Magenkrämpfe verhinderten jedoch ein Top-Ergebnis, weshalb der Rostocker bis ins Ziel noch Zeit einbüßte.
Bei den Frauen setzte sich nach einem packenden Rennen die Vorjahressiegerin Mirinda Carfrae durch. Die Australierin siegte nach 9:00:55 Stunden dank einem starken Marathon vor der Schweizerin Daniela Ryf und der Britin Rachel Joyce. Julia Gajer wurde als beste Deutsche starke Sechste.