Radsport: Vier aufregende Tage warten bei der 19. Auflage des Afxentia Etappenrennens auf Sportler und Fans. Angeführt von den Olympiasiegerin Jaroslav Kulhavy und Julie Bresset sowie der Doppel-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot, der Weltranglistenersten Jolanda Neff und der legendären Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, wird das Feuer am Donnerstag, 26. Februar eröffnet. Sportler aus 28 verschiedenen Nationen sind vertreten, das ist Rekord.
Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) bereitet auf Zypern seinen zweiten Start beim Cape Epic in Südafrika vor. „Zypern und der Cyprus Sunshine Cup sind ein wichtiger Punkt für meine Vorbereitung. Es gibt viele Weltranglistenpunkte zu gewinnen und die sportliche Qualität ist sehr hoch. Ich liebe die vielen großartigen Trails beim Afxentia“, kommentiert Kulhavy sein Comeback auf der Insel, nachdem er im Vorjahr verletzungsbedingt verzichten musste.
Ähnliches sagt auch Vorjahressieger Fabian Giger (Colnago-Südtirol). Der Schweizer ist Vize-Europameister und bereitet sich mit dem Afxentia ebenfalls auf das Cape Epic vor. „Mir passt das Format und die Etappen in Zypern ziemlich gut und ich fahre dieses Rennen gerne. Ich denke die Konkurrenz ist, wie jedes Jahr, ziemlich stark. Ich würde gerne aufs Podest fahren. Wenn es sogar nochmals für den Gesamt-Sieg reicht, würde mich auch freuen“, sagt Giger.
In der Tat gibt es viel Konkurrenz für Giger und Kulhavy. Zum Beispiel Jan Skarnitzl (Sram Mitas Trek), den EM-Dritten aus Tschechien und natürlich auch Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing). Der Deutsche spielt seine Ambitionen etwas herunter, aber er geht immerhin als Weltranglisten-Fünfter an den Start. „Das Afxentia hilft mir, um in den Wettkampf-Rhythmus zu kommen“, sagt Fumic. Er wird begleitet von seinem neuen Teamkollegen Henrique Avancini aus Brasilien, der auf Zypern kein Unbekannter ist.
Darüber hinaus werden sicherlich die beiden BH Sr Suntour-KMC Fahrer Stephane Tempier und Maxime Marotte im Kampf um das Podest eine Rolle spielen, genauso wie Florian Vogel, der inzwischen bei Focus XC im Team des Deutschen Meisters Markus Schulte-Lünzum fährt.
Bei den Damen entdeckt man eine Menge Weltklasse-Fahrerinnen im Starter-Feld. Als Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) im vergangenen Jahr die 18. Auflage des Afxentia Etappen-Rennens gewann, war das noch ein wenig überraschend. Einige Monate später schon nicht mehr. Jetzt trifft die Schweizer „Femme Fatal“, wie sie eine Zeitung nannte, auf Zypern als Weltranglistenerste und jüngste Weltcup-Gesamtsiegerin aller Zeiten ein.
Wenn Neff sagt, dass ihre Form zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung „besser als erwartet“ ist, sollten ihre Konkurrentinnen auf der Hut sein.
Auf Zypern wird die 22-Jährige auf ihre bisherige Teamkollegin Pauline Ferrand Prevot (Rabo-Liv) treffen. Die Französin ist das andere große Talent des Radsports. Weltmeisterin auf der Straße, Weltmeisterin im Cyclo-Cross und das noch vor ihrem 23. Geburtstag.
Ferrand Prevot fuhr bis Ende Januar Cyclo-Cross, ihre Vorbereitung ist deshalb wohl eine komplett andere als die von Jolanda Neff. Es wird äußerst spannend sein, die beiden über vier Tage hinweg zu beobachten.
Genauso interessant wird es sein, zu sehen, wie Olympiasiegerin Julie Bresset (Fra) auftreten wird. Nach einem schwierigen Jahr versucht Bresset (BH Sr Suntour-KMC) zurück an die absolute Weltspitze zu kommen, zurück zum Niveau, das sie 2012 und 2013 hatte, als sie jeweils Weltmeisterin wurde.
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) bereitet sich auf ihr Debut beim Cape Epic vor. Da die Norwegerin nun auf die Afxentia-Erfahrungen des vergangenen Jahres zurückgreifen kann, dürfte sie auf die anderen Damen einigen Druck verursachen können.
Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing) aus Dänemark sollte mindestens als Podest-Kandidatin angesehen werden. Die Slowenin Blaza Klemencic (Habitat Mountainbike Team), Annie Last (GBR National Team), Eliminator-Weltmeisterin Kathrin Stirneman (Haibike-Ötztal) aus der Schweiz, die Österreicherin Lisi Osl (Ghost Factory Racing), die Französin Margot Moschetti (Betch.nl Superior) und ihre ukrainische Teamkollegein Yana Belomoina sind weitere Top-Fahrerinnen, die auf dem anspruchsvollen und landschaftlich schönen Trails auf der Mittelmeer-Insel erst einmal zu schlagen sind.
„Es ist schon ein Erfolg für den Cyprus Sunshine Cup, all diese großartigen Leute zum Training und für die Rennen hier zu haben. Und es ist auch ein sehr gutes Zeichen, dass wieder Sportler aus 27 verschiedenen Nationen dabei sind. Unser Orga-Team ist sehr stolz auf die Entwicklung unserer Rennen, aber wir versuchen uns weiter zu verbessern, so dass wir mit den Niveau unser Teilnehmer mithalten können,“ sagt Mike Hadjioannou. Der Geschäftsführer der organisierenden Agentur Bikin’ Cyprus kann weiterhin auf die Unterstützung der Cyprus Tourism Organization zählen, die permanent versucht Zypern als Mountainbike-Destination weiter zu entwickeln.