Radsport: Das Absa Cape Epic 2015 ist für den Weltklasse-Biker Christoph Sauser sein letztes Rennen, das er professionell fahren möchte. Allein diese Tatsache würde dem Schweizer genügen, auf den Gesamtsieg zu fahren.
“Für mich geht es dieses Jahr nur um den Sieg”, sagte der Specialized-Fahrer bei der offiziellen Pressekonferenz des Absa Cape Epic, “wir hatten eine sehr gute Vorbereitung und wollen unbedingt gewinnen.” Auch sein Partner im Team Investec Songo Specialized, der eher zurückhaltende Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, äußerte sich klar: “Christoph will ganz oben stehen bei seinem letzten Epic, wir sind die Favoriten, und ich werde alles tun, um ihn dabei zu unterstützen.” Nach dem Epic wird Sauser seine Profi-Rennkarriere beenden.
Mehrere starke Teams wollen den beiden den Gesamtsieg streitig machen, darunter die neue Paarung mit Vorjahressieger Kristian Hynek und Alban Lakata (Topeak Ergon). Der “Albinator” hat bereits große Epic-Erfahrung und war im vergangenen Jahr durch einen Achillessehnen-Abriss vor dem Rennen ausgefallen. Hyneks Partner von 2014, Robert Mennen geht erstmals mit dem Amerikaner Jeremiah Bishop an den Start, wobei die beiden eher als Unterstützung für Hynek/Lakata fahren werden. “Ich bin auch noch nicht hundertprozentig fit”, meinte Mennen, “zumindest nicht so fit wie letztes Jahr.”
Der ehemalige Marathon-Weltmeister Lakata rechnet mit einem Podiumsplatz, “nach den Pech-Jahren haben wir uns ein wenig Glück verdient”, sagte der Tiroler. Der Sieg beim Andalucian Bike Race vor wenigen Tagen unterstreicht die Ambitionen und die gute Form von Hynek und Lakata.
Die Lacher auf seiner Seite hatte José Hermida (Multivan Merida): “Wir wollen ernstgenommen werden beim Absa Cape Epic”, sagte der quirlige Spanier, der für seine lustigen Kommentare und Sprüche bekannt ist. Mit seinem niederländischen Partner Rudi van Houts ist der Cross-Country-Spezialist immer wieder einmal für einen Etappensieg gut. “Wir wollen zumindest einmal im Leadertrikot fahren”, sagte Hermida, “und wenn es nach dem Prolog ist”.
Der viermalige Epic-Sieger vom Team Bulls, Karl Platt und sein Schweizer Partner Urs Huber gehen optimistisch am Sonntag an den Start. “Dieses Jahr ist sehr speziell”, meinte Platt, “denn es sind fünf bis sechs Teams, die für den Gesamtsieg gut sind, das wird eine spannende Geschichte.”
Podiumsanwärter sind auf jeden Fall auch das zweite Bulls-Team mit Simon Stiebjahn/Tim Böhme, die letztes Jahr Gesamtdritte wurden. Der 2014 stark fahrende Deutsche Jochen Käß tritt mit dem Österreicher Daniel Geismayr (Centurion Vaude) an, da sein Vorjahrespartner Markus Kaufmann nach einem Schlüsselbeinbruch ausfällt. “Wir sind zusammen das Swiss Epic gefahren und Zweite geworden, das zeigt, dass Daniel und ich gut zusammen arbeiten können”, sagte Käß.