Radsport: Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy vom Team Investec-Songo-Specialized gewannen die erste Etappe des südafrikanischen Mountainbikerennens vor ihren härtesten Konkurrenten, dem deutsch-schweizerischen Team Karl Platt/Urs Huber (Team Bulls).
Durch Defekte gab es zahlreiche Führungswechsel und Aufholjagden unter den zehn führenden Duos. Die erste lange Etappe nach dem Auftaktprolog gab den Profis bereits einen Vorgeschmack darauf, was noch kommen kann. Auf den 113 Kilometern und anspruchsvollen 2800 Höhenmetern durch das Naturreservat der Hottentots Hollands Berge nahe Kapstadt hatte fast jedes der Top-Teams mit technischen Problemen zu kämpfen. Sauser/Kulhavy verloren durch eine aufgeschlitzte Seitenwand eines Reifens zwei Minuten und wechselten in der Tech-Zone das Hinterrad, was die Bulls-Fahrer zu einem Ausreißversuch beflügelte. Doch die in Topform fahrenden Specialized-Piloten machten aus dem Rückstand einen fast einminütigen Abstand auf den letzten Kilometern.
„Das Niveau war okay, mir fehlte die Frische heute, ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Jaro und Susi waren superstark. Wir konnten nur an deren Rad fahren, sie wollten unbedingt gewinnen heute, das hast du denen angemerkt. Wir haben sauber gekämpft und es ist noch nichts verloren. Bei einem Vorsprung von 45 Sekunden ist noch alles offen“, so Karl Platt im Ziel.
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Materialprobleme hatte auch der Österreicher Alban Lakata, der mit Vorjahressieger Kristian Hynek (CZE) für das Team Topeak Ergon auf Sieg fährt. Die beiden holten sich die erste Bergwertung auf dem gefürchteten Groenlandberg mit 600 Höhenmetern Anstieg, wurden dann aber durch einen Platten und anschließendem Laufradwechsel nach hinten geworfen. „Vier Minuten Rückstand holt man bei den Topfahrern hier nicht mehr auf, vor allem da wir auf uns allein gestellt waren. Dass wir am Hotspot vorne waren, zeigt dass wir heute um den Sieg hätten mitfahren können. Es war eine sehr harte Etappe, aber es kommen noch mehr harte Etappen. Der Abstand hat sich noch in Grenzen gehalten, ich bin zuversichtlich, dass wir das noch aufholen können“, so der ehemalige Marathonweltmeister Lakata.
Eine starke Vorstellung lieferten die Cross Country-Spezialisten Rudi van Houts (NED) und José Hermida (ESP), Team Multivan Merida, mit einem 3. Platz. „Ich fahre jetzt schon zum 6. Mal beim Epic mit“, meinte der humorvolle Spanier Hermida, „und anscheinend werde ich langsam schlau genug dafür. Bei Rudi hatte sich ein Stück Plastik im Schaltwerk verfangen, doch haben wir es in Ruhe repariert und konnten so weiterfahren. Etwas abzureißen, weil man schnell weiterkommen will, bringt gar nichts, Wir hatten die Führenden meist in Sichtweite und sind auch gar nicht auf Anschlag gefahren.“
Die überraschenden Prolog-Sieger vom Vortag zeigten, dass sie keine Eintagesfliegen sind. Das Schweizer Team Fabian Giger/Martin Gujan kamen auf Platz 5 ins Ziel im Weingut Oak Valley und sind mit etwas über sechs Minuten Rückstand in der Gesamtwertung noch gut dabei.
Der deutsche Jochen Käß zeigte mit seinem für den verletzten Markus Kaufmann eingesprungenen Partner Daniel Geismayer eine starke Leistung: Platz 6 für das Team Meerendal Centurion Vaude und damit der 7. Platz der Gesamtwertung.
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Die Vorjahresdritten, Tim Böhme und Simon Stiebjahn, Team Bulls, hatten erneut Materialpech wie im Prolog tags zuvor. „Mein Schaltauge hatte sich verbogen, und als ich versuchte, es wieder zu justieren, ist es abgerissen. Dann mussten wir in der Verpflegungszone reparieren und den Rückstand konnten wir nicht mehr aufholen,“ so der 24jährige Stiebjahn.
Bei den Frauen blieben Ariane Kleinhans (SUI) und Marathonweltmeisterin Annika Langvad (DEN) souverän und vergrößerten den Abstand auf die zweitplazierten Jennie Stenerhag (SWE) und Robyn de Groot (RSA) vom Team Ascendis Health auf fast 22 Minuten. Selbst ein Sturz der Wahl- Südafrikanerin Kleinhans konnte die Favoriten nicht bremsen. Die Schweizerin Esther Süss (Meerendal Wheeler) verteidigte ihre Podestambitionen mit ihrer Teampartnerin aus Belgien, Alice Pirard mit einem dritten Rang der Etappen- und damit der Gesamtwertung.
Die zweite Schleife im Obstanbau- und Weingebiet Oak Valley nahe Kapstadt ist ein guter Mix aus technischen Abfahrten, schnellen Singletrack- Passagen und harten Anstiegen, wie der auf den Nuweberg, der in Passagen über 25 Prozent Steigung aufweist. Einer der Höhepunkte ist Verpflegungsstelle 3 auf dem Gebiet der Weinfarm Paul Cluver. Auf künstlich angelegten North Shore Elementen, Holzbrücken und Stegen, erleben die Zuschauer die Mountainbike-Profis hautnah. Start ist um 7.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MEZ), der Zieleinlauf (ca. ab 11.45 MEZ) kann über die Website www.cape-epic.com live verfolgt werden.
Zwischenstand nach Stage 1 Männer
1. Investec-Songo-Specialized Christoph Sauser / Jaroslav Kulhavy – 5:34.21,8
2. Team Bulls Karl Platt / Urs Huber – 5:35.07,7
3. Multivan Merida Jose Hermida / Rudi van Houts – 5:35.54,8
4. Topeak-Ergon Alban Lakata / Robert Mennen – 5:38.59,6
5. Novus OMX Pro Martin Gujan / Fabian Giger – 5:45.08,0
Zwischenstand nach Stage 1 Frauen
1. RECM Specialized Ariane Kleinhans / Annika Langvad – 6:25.39,2
2. Ascendis Health Jennie Stenerhag / Robyn Lee de Groot – 6:46.54,4
3. Meerendal Wheeler Esther Süss / Alice Pirard – 6:51.40,1
4. Sasol Racing Yolande de Villiers / Janka Keseg Stevkova – 7:03.07,9
5. Sellaronda Hero Sally Bigham / Christina Kollmann – 7:05.39,6