Radsport: Mit rund 400 Mountainbikern auf der Meldeliste begeht die KMC MTB-Bundesliga am kommenden Wochenende in Lohr am Main ihren Saisonauftakt 2015. WM-Medaillengewinner stehen auf den Startlisten und die Lokalmatadoren vom Veranstalter vom RV Viktoria Wombach hoch motiviert, allen voran Markus Bauer. Der KMC Bundesliga-Event beginnt am Samstag mit dem Eliminator Sprint.
Im Lohrer Stadtteil Wombach hat man bereits die Ausrichtung der Deutsche Meisterschaft 2016 im Blick, doch die KMC Bundesliga hat schon ihren eigenen Wert. Die rund 400 Mountainbiker, die von der Elite bis zur U15-Kategorie der Nachwuchs-Sichtung-Serie auf dem Meldelisten stehen sprechen für sich.
Einer, der besonders gespannt auf das Auftakt-Rennen der deutschen Serie, das ist das Wombacher Eigengewächs Markus Bauer. Der Kreidler-Werksfahrer war 2014 Gesamt-Zweiter der Serie und gehört inzwischen zu den besten deutschen Cross-Country-Bikern.
„Ich freue mich riesig auf das Wochenende und bin froh, dass ich in meiner Heimat ein Bundesliga-Rennen fahren kann. Ich will vor heimischem Publikum zeigen, was ich drauf habe und versuchen ums Podium zu kämpfen“, sagt der 25-Jährige.
Das gilt bei Markus Bauer in beiden Disziplinen. Denn er ist nicht nur in der olympischen Cross-Country-Disziplin DM-Bronzemedaillengewinner, sondern auch Vize-Meister im Eliminator Sprint.
„Es wird schon ein besonderes Gefühl, wenn ich da über die Mainbrücke fahre. Nach Hause und gleichzeitig zu einem Rennen“, erklärt Bauer seine spezielle Perspektive auf den Bundesliga-Auftakt.
Im Sprint hat er es auch mit Simon Stiebjahn (Team Bulls) zu tun. Der Schwarzwälder aus Titisee-Neustadt ist nicht nur Deutscher Meister in dieser Disziplin, sondern auch Titelverteidiger in Sachen KMC Bundesliga-Sprint und KMC Bundesliga-Gesamtwertung.
„Angriffslustig wie immer“, sagt Stiebjahn, sei er. „Ich versuche meinen Vorjahreserfolg zu wiederholen und dafür muss ich in Wombach schon anfangen Punkte zu sammeln.“ In dieser Saison hat er bisher zwar nur in der Marathon-Disziplin Form nachgewiesen, doch Stiebjahn ist ein Allrounder wie er im Buche steht. Ähnlich wie sein dicker Kumpel Markus Bauer.
Altmeister Wolfram Kurschat steuert so langsam auf die 40 zu, doch konkurrenzfähig ist der Neustädter (a.d.W.) nach wie vor, wie er vorige Woche bei einem Rennen in der Schweiz belegen konnte.
Ein echtes Schmankerl ist der Start zweier Marathon-Spezialisten. Der vierfache Cape-Epic-Sieger Karl Platt (Osthofen) und der amtierende Deutsche Marathon-Meister Tim Böhme (Frankfurt) geben sich nach langer Zeit mal wieder die Ehre in der KMC Bundesliga. Die beiden Bulls-Biker sind zwar schon eine Weile raus aus der Cross-Country-Szene, doch in der Vergangenheit gehörten sie zu den besten Deutschen.
„Einfach Lust“, hätten sie gehabt, sagt ihr Team-Manager Friedemann Schmude. „Und als Vorbereitung auf die Marathon-EM ist das auch nicht schlecht.“
Bei den Damen geht Helen Grobert (Ghost Factory Racing) als Favoritin ins Rennen, nachdem Adelheid Morath ihre Pläne kurzfristig noch ändern musste.
„Ich freue mich endlich mal wieder ein Bundesliga-Rennen fahren zu können und bin gespannt auf die Strecke. Es ist für mich wichtig die kennen zu lernen, weil da ja nächstes Jahr die DM stattfindet“, erklärt Grobert, die in Freiburg lebt.
„Ich möchte auf jeden Fall ein gutes Rennen fahren und mich nicht verstecken. Aber wir haben in Deutschland starke Konkurrenz“, führt die DM-Dritte weiter aus.
Ihre wichtigsten Konkurrentinnen sind zwei weitere Freiburgerinnen: Ex-Weltcupsiegerin Nina Wrobel (Merida-Schulte) Hanna Klein (BH-Sr Suntour-KMC), die 2013 mit der deutschen Staffel WM-Bronze gewann. Mindestens genauso hoch einzuschätzen ist die Junioren-Vizeweltmeisterin von 2011, Lena Putz (Genesis-Entireinfra) aus Röhrnbach. Die hat jüngst schon angedeutet, dass sie als U23-Fahrerin gegen die Elite eine gute Rolle spielen kann.