Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – zwar nicht zum Pokalfinale sondern zum zweitgrößten Jedermannrennen Deutschlands, dem „Garmin Velothon“, der am letzten Sonntag bei strahlendem Sonnenschein in Deutschlands Hauptstadt stattfand.
Nachdem meine Teamkollegen Christoph, Thomas und Daniel die lange Anreise aus NRW hinter sich brachten, ging es erstmal auf die große Messe, um neben der Startnummernausgabe auch noch ein paar Sponsoren (bspw. MULTIPOWER) zu besuchen. Danach verbrachte jeder individuell den Nachmittag und am Abend ging es natürlich wieder zum Italiener und auch das Nachtischeis durfte nicht fehlen, denn „Eis geht immer!“. Nachdem die Transponder vorschriftsgemäß am Rad und die Nummer am Trikot befestigt wurden, guckten wir noch das DFB-Pokalfinale und es ging ab ins Bett.
Nach dem Frühstück ging es auf der bereits gesperrten Rennstrecke zügig in Richtung Startbereich. Hier wurde uns bereits klar, dass erstaunlicherweise selbst in der Innenstadt starker Gegenwind auf den letzten Kilometern herrschen wird, etwas unüblich, aber nicht zu ändern. Denn wenn man ein Rennen gewinnen will, muss man mit den herrschenden Bedingungen auch umgehen können.
Pünktlich um 9:15 Uhr erfolgte dann der Startschuss und zügig spulten wir die ersten Kilometer der 120km langen Runde durch die Innenstadt ab. Es galt vor allem eins: Vorne fahren und keinen weglassen. Letztlich gelang es Denny Schewe vom OSC Potsdam sich allein auf und davon zu machen und erstaunlicherweise machte im Feld keiner so richtig Anstalten, zumindest etwas Tempo zufahren, damit er nicht zu weit wegkommt.
Seine Flucht endete dann nach gut 50km als nach einer von mir initiierten Tempoverschärfung sich eine 10-Mann-Gruppe vom Feld lösen konnte. Zu meinem Glück und letztlich auch zu meiner Beruhigung schaffte auch Christoph den Sprung in die Gruppe. Nachdem Christoph und ich die Situation in der Gruppe sondiert hatten war uns klar: wenn wir durch kommen sollten, geht der Sieg nur über uns und nun hieß es erst mal Kopf runter, treten und kreiseln was das Zeug hält.
Der starke Wind machte es leider irgendwie auch nicht leichter, aber letztlich konnten wir so gut zwei Minuten auf das Feld rausfahren, als wir die Grenze von Berlin erreichten. So langsam wurde es ernst und die ersten Ermüdungserscheinungen machten sich in der Spitzengruppe breit. Letztendlich konnte ich einen Moment der Unachtsamkeit meiner Mitfahrer nutzen und mich circa 8km vor dem Ziel aus der Gruppe lösen.
Danach hieß es nur noch „ retten, was geht“, in der Hoffnung, dass das noch ein klein wenig mehr ist, als das was meine Verfolger noch haben und glücklicherweise kam es so und ich konnte mich mit knapp 30 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten. Die letzten 300 Meter waren der Wahnsinn dank der tollen Atmosphäre im Zielbereich und nach der Regenfahrt vom letzten Jahr konnte ich so meinen Titel erfolgreich verteidigen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Enrico Busch (Von Hacht Masters Team) und Thomas Kapuste (OSC Potsdam).
Christoph spurtete auf einen starken sechsten Platz. Leider wurde Daniel noch in zwei Stürze verwickelt und erreichte zusammen mit Thomas das Ziel im Verfolgerfeld. Hinter diesem Erfolg steckt allerdings auch viel Arbeit und Unterstützung unserer Partner und Sponsoren (allen voran der Merkur Druck GmbH) sowie unseres Trainers Enrico Poitschke und vor allem auch die Unterstützung meiner Teamkollegen im Rennen. Danke dafür!
Am nächsten Sonntag geht es dann mit dem GCC in Schleiz weiter. Bis dahin!