Radsport: Mit einem Etappensieg von Moreno Moser (Team Cannondale-Garmin) ist die 67. Österreich-Rundfahrt zu Ende gegangen. Die Gesamtwertung entschied Victor de la Parte (Team Vorarlberg) für sich.
Seit Jahren bietet die Österreich-Rundfahrt zeitgleich zur Tour de France großen Radsport. In diesem Jahr standen mit Katusha, Tinkoff-Saxo, BMC, AG2R, Cannondale-Garmin und IAM gleich sechs WorldTour-Teams am Start. 14 Professional Continental beziehungsweise Continental-Teams komplettierten das Peloton.
Gesamtsieger wurde der Spanier Victor de la Parte vom Team Vorarlberg. Den Grundstein für den Erfolg legte er mit einem Etappensieg in Villach. Zwei Tage später konnte er seinen Vorsprung mit einem Sieg bei der schweren Königsetappe über den Großglockner zur Bergankunft am Kitzbüheler Horn ausbauen. Auf der letzten Etappe nach Bregenz ließ de la Parte nichts mehr anbrennen und zeigte sich im Ziel überglücklich: „Es ist ein unglaublicher Tag heute für mich. Vor so vielen Zuschauern in der Heimat meines Teams zu gewinnen ist ein Traum. Ich brauche jetzt ein paar Tage, um mich zu erholen und das alles erst zu realisieren.“ Hinter de la Parte belegten der Belgier Ben Hermans (BMC) und der Tscheche Jan Hirt (CCC Sprandi Polkowice) die Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung. Als bester Österreicher landete Stefan Denifl (IAM Cycling) auf Platz zehn.
Grund zur Freude hatte in Bregenz Etappensieger Moreno Moser, der sich im Sprint einer Ausreißergruppe durchsetzte und eine längere Durststrecke ohne Sieg beendete.
Schon gestern stand Amplatz-BMC-Profi Jan Tratnik aus Slowenien als Gewinner der „Flyeralarm“-Punktewertung fest. Felix Großschartner (Team Felbermayr Simplon Wels) gewann die prestigeträchtige Bergwertung am Großglockner und entschied auch den spannenden Kampf um das „Wiesbauer“-Bergtrikot für sich. Die Mannschaftswertung gewann das Team BMC. Beste österreichische Mannschaft wurde das Team Felbermayr Simplon Wels als Vierter. Der einzige österreichische Etappensieg gelang dem Team Tirol in Person von Lukas Pöstlberger. Er jubelte im Ziel der 7. Etappe in Innsbruck.
Auch die deutschen Starter zeigten gute Leistungen, allen voran Rick Zabel (BMC), der die dritte Etappe nach Gratwein im Sprint für sich entschied und damit seinen ersten Profisieg feierte. Rüdiger Selig trug einen Tag das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, nachdem sein Team Katusha das Mannschaftszeitfahren zum Auftakt gewonnen hatte. Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) mischte bei den Sprintentscheidungen vorne mit und trug zwei Tage lang das Gelbe Trikot. Linus Gerdemann (Cult Energy) zeigte sich in Ausreißergruppen. In der Gesamtwertung reichte es für deutsche Fahrer hingegen nicht zu einem Platz ganz weit vorne, als bester Deutscher kam Florian Bissinger (WSA-Greenlife) auf Gesamtrang 30.
Erstmals stand die Österreich-Rundfahrt unter der Ägide von Wolfgang Weiss, der die langjährige Chefin Ursula Riha beerbte. Seine Premiere als neuer Tourdirektor kommentierte Weiss positiv: „Wir hatten sehr viele Zuschauer und abgesehen von den Wetterkapriolen, auf die man keinen Einfluss hat, lief vieles nach unseren Vorstellungen ab. Aber wir haben noch sehr viele Hausaufgaben zu machen. Es war in den ersten Tagen sehr turbulent, aber wir hatten viele schöne, positive Momente.“ Die 68. Österreich Rundfahrt ist bei dem Weltradsportverband UCI von 2. bis 10. Juli 2016 eingereicht.