Radsport: Klare Sache heute bei der 13. Etappe der Vuelta a Espana. Die 177km lange Etappe zwischen Calatayud und Tarazona ist eine der wenigen auf der Route der diesjährigen Rundfahrt, deren Profil einer Ausreißergruppe entgegenkommt. So war es wenig überraschend, dass mit Nelson Oliveira (Lampre-Merida) ein Fahrer gewann, der bereits zu Beginn den Sprung in die Fluchtgruppe geschafft hatte.
Die Positionskämpfe an der Spitze des Feldes begannen heute quasi mit dem Startschuss zur 13. Etappe der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Natürlich war den Fahrern und den Teams klar, dass eine starke Ausreißergruppe heute den Sieg unter sich ausmachen würde. Wenig überraschend also, dass es während der ersten Kilometer sehr unübersichtlich zuging, eine Attacke auf die nächste folgte, die meisten davon allerdings im Nichts verpufften. Für einige Kilometer fuhr eine über 50 Fahrer starke Gruppe an der Spitze, die allerdings nach wenigen Minuten wieder zerfiel.
Es dauerte knapp 40km, bis schließlich etwas Ruhe einkehrte und das Feld so langsam eine Struktur bekam. An der Spitze hatte sich inzwischen eine 24 Fahrer umfassende Fluchtgruppe zusammengefunden, in der unter anderem Nicolas Roche (Sky), Joaquin Rojas (Movistar), Romain Sicard (Europcar), Pawel Poljanski (Tinkoff-Saxo) und Sylvain Chavanel (IAM) unterwegs waren. Der Vorsprung der Gruppe pendelte sich bei knapp fünf Minuten ein – die Bereitschaft im Feld, die Lücke zu schließen, war eher gering. Der bestplatzierte Ausreißer war Sicard mit über 6 Minuten Rückstand auf Fabio Aru.
So plätscherte die Etappe etwas dahin, auch weil die Ausreißer über die meiste Zeit sehr gut harmonierten und gut zusammenarbeiteten. Lediglich vor den Sprint- und Bergwertungen des Tages kam immer kurz Unruhe auf und es gab die eine oder andere Attacke – meist fand sich die Gruppe danach aber wieder schnell zusammen. An der letzten Bergwertung des Tages, dem Alto del Moncayo war es dann allerdings vorbei mit der Harmonie – auch den Fahrern in der Spitzengruppe war klar, dass danach nur noch eine knapp 20km lange Abfahrt und ein paar flache Kilometer bis ins Ziel warteten. Wer sich also hier absetzen können würde, hätte gute Chancen auf den Sieg.
Pawel Poljanski war der erste, dem es gelang , eine kleine Lücke an aufzufahren. Der Pole erreichte die Bergwertung etwas mehr als 20 Sekunden vor seinen Verfolgern, allerdings fand sich danach eine Verfolgergruppe zusammen, die den Tinkoff-Profi wieder einholte und die Lücke schließen konnte. Danach dauerte es aber keine Minute, bis Nelson Oliveira antrat und davonzog. Während der Abfahrt warf der portugiesische Zeitfahrmeister wirklich alles in die Waagschale und riskierte viel – und es lohnte sich. Der Vorsprung wuchs Meter für Meter, am Ende der Abfahrt waren es bereits knapp 40 Sekunden.
Indes regte sich auch etwas im Hauptfeld, denn die Ausreißergruppe mit Sicard war inzwischen auf fast sechs Minuten davongefahren und der Franzose wurde so zur ernsthaften Bedrohung in der Gesamtwertung. Also übernahmen Tinkoff-Saxo und Astana das Kommando und drückten auf das Tempo. An der Spitze war Oliveira inzwischen knapp 5km vor dem Ziel auf über 50 Sekunden davongezogen. Immer wieder fuhr sein Sportdirektor im Begleitfahrzeug neben ihm her und feuerte seinen Fahrer lauthals an. Schließlich kam der Lampre-Merida Profi exakt eine Minute vor seinen Verfolgern ins Ziel. Den Sprint in der Verfolgergruppe gewann Julien Simon vor Nicolas Roche. Das Hauptfeld folgte mit 4:45 Rückstand – damit klettert Romain Sicard auf Platz 10 in der Gesamtwertung. Nairo Quintana (Movistar)
Endresultat Etappe 13 Vuelta a Espana 2015
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1.,Nelson Oliveira,Lampre-Merida,04:14:01
2.,Julien Simon,Cofidis,00:01:00
3.,Nicolas Roche,Sky,
4.,Sylvain Chavanel,IAM,
5.,Joaquin Rojas,Movistar,
6.,Rinaldo Nocentini,AG2R,
7.,Kévin Reza,FDJ,
8.,Mikael Cherel,AG2R,
9.,Cameron Meyer,Orica-GreenEdge,
10.,Maxime Monfort,Lotto-Soudal,
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