Radsport: Jetzt also doch. Nach einigen Jahren Pause kehrt Mark Cavendish auf die Bahn zurück. Der Madison-Weltmeister von 2008 hatte sich in den vergangenen Jahren voll und ganz auf seine Straßenkarriere konzentriert – nicht immer ganz freiwillig. Das große Ziel des 30-jährigen sind die Olympischen Spiele im Sommer, der Weg dorthin ist aber noch lang.
Mark Cavendishs Leidenschaft für den Bahnsport war sicherlich einer der Gründe, weshalb er sich für die kommende Saison zu einem Teamwechsel, weg von Etixx – Quick-Step entschied. Immer wieder waren die Bahn-Ambitionen des Briten ein Streitpunkt mit Teamchef Patrick Lefevre. In seiner neuen ‚Heimat‘, dem WorldTour-Neuling Team Dimension Data, scheint Cavendish jetzt wieder größere Freiheiten zu besitzen und wird beim Bahn-Weltcup in Hongkong am 16./17. Januar an den Start gehen. Mit guten Leistungen will er sich für die britische Olympiamannschaft empfehlen.
Das große Problem des einstigen Top-Bahnfahrers ist jedoch die enorm hohe Leistungsdichte unter den britischen Bahnfahrern. Deshalb hatte Heiko Salzwedel, Coach der englischen Olympiamannschaft, bereits vor einigen Tagen gewarnt: „Cavendish muss in Hongkong liefern. Gefühle spielen keinen Rolle.“ Damit ist die Ausgangslage für den 30-jährigen klar und der Druck enorm, wenn er sich seinen Traum von Olympia erfüllen möchte – zumal der hügelige Straßenkurs in Rio definitiv kein Medaillenterrain für Sprinter wie Cavendish sein wird.
Ob wir also ein erfolgreiches Revival des Bahnfahrers Mark Cavendish erleben werden? Die Weichen dafür stellt der Brite selbst – deshalb blicken wir gespannt auf den Weltcup in Hongkong in etwas mehr als zwei Wochen.