Radsport: Runde Zwei im Disput zwischen Scheich Khalid Bin Ali Al-Thani und Etixx – Quick-Step. Nachdem der Präsident des Radsportverbands in Katar gestern auf einer Pressekonferenz das belgische Team wegen angeblicher Disziplinlosigkeit kritisierte, konterte heute nun Teamchef Patrick Lefevere und zeigt sich überrascht ob der harschen Worte aus Katar.
„Ich habe keine Ahnung, weshalb der Scheich so aufgebracht ist,“ sagte Lefevere gegenüber Het Nieuwsblad. Khalid Bin Ali Al-Thani hatte sich zuvor darüber beschwert, dass die Fahrer von Etixx – Quick-Step sich in den Vorjahren respektlos gezeigt hätten. Unter anderem hätten die Fahrer vor der Siegerehrung auf einen Schuhwechsel bestanden, obwohl ihnen klar gewesen sei, dass die Zeit wegen der Live-Übertragung knapp bemessen gewesen sei. „Vielleicht sollten sie ihr Rennen in Katar besser organisieren,“ lautet die Antwort von Patrick Lefevere auf diese Kritik. „Denken Sie etwa, es ist normal, dass sich die Fahrer am Straßenrand nach dem Rennen umziehen müssen? Wir haben Jahr um Jahr um ein Zelt gebeten, dass unsere Athleten zumindest ein wenig Privatsphäre haben,“ so der Teamchef weiter.
Auch zu den angeblichen Problemen im Teamhotel äußerte sich Lefevere. „Ja, es gab eine Party letztes Jahr, schließlich hatten wir das Rennen gewonnen. Ist das denn so schlimm?“ Es wäre nicht das erste Mal, dass unterschiedliche Auffassungen von ‚Party‘ im Wüstenstaat für Irritationen sorgen – in den vergangenen Jahren sorgten aber eher Fußballteams für Schlagzeilen, die für Trainingslager in Katar verweilten. Ebenso wiederholte Lefevere seine Aussagen, dass man sich aus terminlichen und taktischen Gründen ohnehin gegen einen Start in Doha entschieden hätte. „Eigentlich wollten wir mit Kittel an den Start, aber nach seinem schwierigen letzten Jahr war das nicht optimal und auch Boonen wollten wir so kurz nach seinem Schädelbruch nicht in das hektische Rennen nach Katar schicken.“
Auf die Frage, ob man in Zukunft nochmals einen Start bei der Katar-Rundfahrt in Betracht ziehen würde, hielt sich Lefevere bedeckt. „Abwarten. Wir werden sicherlich nicht mehr Zeit dafür aufwenden als unbedingt notwendig.“