Bahn-News: Zweite Goldmedaille für Deutschland! Nachdem Joachim Eilers bereits am gestrigen Nachmittag den WM-Titel im 1.000m Zeitfahren einfuhr, folgte am Abend Kristina Vogel, die im Keirin souverän Gold vor der Australierin Anna Meares. Lange Gesichter hingegen beim deutschen Vierer: Am Ende reichte es nur zu einem sechsten Platz hinter Russland.
Bereits im Teamsprint zeigte Kristina Vogel am Mittwoch Abend ihre derzeit herausragende Form. Zusammen mit Miriam Welte fuhr sie dort zu Bronze, nun folgte im Keirin der Frauen der zweite Coup: Mit einer für die Konkurrenz fast beängstigend dominanten Leistung schnappte sich die 25-jährige Gold vor Anna Maeres aus Australien und der Britin Rebecca James. Mit mehr als zwei Radlängen Vorsprung vor ihren Verfolgerinnen überquerte die Erfurterin im Finale den Zielstrich. „Das Rennen lief perfekt für mich,“ freut sich die neue Weltmeisterin. „London ist für mich ein besonderer Ort, nachdem Miriam [Welte] und ich hier 2012 Olympiasiegerinnen werden konnten,“ sagte Vogel dem BDR-Medium rad-net. Doch damit nicht genug – am Sonntag beim Sprint der Frauen möchte sie ihren Titel verteidigen.
Freude also auf der einen Seite, Enttäuschung hingegen auf der anderen. Der deutsche Vierer, der zuversichtlich in das Turnier gestartet war und sich eigentlich Selbstvertrauen für Rio im Sommer holen wollte, konnte die selbst gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Nach durchwachsenen Leistungen in Qualifikation und Zwischenrunde zeigten Leif Lampater, Theo Reinhardt, Nils Schomber und Kersten Thiele die bisher schwächste Leistung im Turnierverlauf. Mit 4:01,725 blieb am Ende nur Rang Sechs hinter Russland. Dennoch versuchte Bundestrainer Sven Meyer das Positive zu sehen: „Unterm Strich ist das Ergebnis okay. Die Vorbereitungen sind nicht zu hundert Prozent gelaufen. Dennoch Sechster zu werden und den Kontakt zur Spitze zu halten, geht in Ordnung.“
Apropos Spitze: Etwas überraschend holten sich die Australier den WM-Titel vor dem so hoch gehandelten britischen Team rund um Bradley Wiggins. Das lag jedoch nicht daran, dass Wiggo und Co. im Finale keine gute Leistung zeigten, sondern viel mehr an einer überragenden Darbietung des Quartetts aus Ozeanien. Mit einer sensationellen Zeit von 3:52,727 waren sie mehr als eine Sekunde schneller als ihre Verfolger aus Großbritannien (3:53,856).
Heute stehen in London bei den Frauen Entscheidungen im 500m Zeitfahren und in der Mannschaftsverfolgung an, die Männer ermitteln die neuen Weltmeister im Punktefahren und der Einerverfolgung. Der Livestream startet heute bereits um 19:00 Uhr.