Bahn-News: Die Begeisterung bei den deutschen Bahn- und Radsportfans gestern war riesig, als Joachim Eilers endlich WM-Gold einfuhr, nachdem der Chemnitzer in der Vergangenheit mehrmals den Titel so knapp verpasst hatte. Bei aller Freude hob der 25-jährige aber nicht ab und betonte am Abend den Anteil des Betreuer- und Trainerteams an seinem Erfolg.
Man muss diesen Jungen einfach lieben. Herrlich authentisch freute und jubelte Joachim Eilers gestern im Olympischen Velodrom in London über seinen ersten WM-Titel im 1.000m Zeitfahren, nachdem es in den Vorjahren zwei Mal nur zu Silber gereicht hatte. Im ersten Interview direkt nach dem großen Triumph dankt Eilers jedoch den Menschen hinter seinem persönlichen Erfolg, die nun nicht so im Rampenlicht stehen wie er und betont deren Anteil am Erfolg: „Dass ich schneller fahre bei gleicher Leistung, habe ich den Drei zu verdanken.“ – die ‚Drei‘, gemeint sind damit Ronny Hartnick von der FES, BDR-Chefschrauber Sven Grundmann und Bundestrainer Sven Meyer.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel gefeilt und probiert, um noch ein paar Tausendstel Sekunden mehr aus Jos Zeiten herauszukitzeln. Beispielsweise setzte er im entscheidenden Lauf auf einen Lenkeraufsatz, der eigentlich für den Vierer gedacht ist, „da liegen die Extensions besser,“ begründet Eilers die Entscheidung. Generell arbeitete man viel an der Sitzposition, wie Hartnick erzählt „Wir haben ordentlich rumgebastelt, um seine Sitzposition besser einstellen zu können.“
Viel Aufwand wurde also betrieben, doch „es hat sich gelohnt,“ findet auch Eilers selbst – klar, schließlich hält er jetzt endlich die verdiente Goldmedaille im Zeitfahren in den Händen. Dass ausgerechnet diese Disziplin mittlerweile nicht mehr Olympisch ist, davon lässt sich der Rotschopf die Stimmung nicht verhageln: „Weltmeister-Titel ist Weltmeister-Titel. Das kann mir keiner mehr wegnehmen.“ Recht hat er! Glückwunsch nochmals von uns!