Radsport: Wie das britische Team Sky am Vormittag bekannt gab, meldete man den Kolumbianischen Profi Sergio Henao bis auf weiteres vom Rennebetrieb ab. Die Cycling Anti-Doping Foundation (CADF) trat an Team und Fahrer heran und untersucht auffällige Werte im Biologischen Pass des 28-jährigen zwischen August 2011 und Juni 2015.
Hiobsbotschaft für Team Sky so kurz vor dem Start des Wallonischen Pfeils heute Mittag. Sergio Henao sollte eigentlich in Marche-en-Famenne an den Start gehen und zählte durchaus zum erweiterten Favoritenkreis. Nun sah man sich gezwungen, den Kolumbianer auf Grund auffälliger Blutwerte bis auf Weiteres vom Rennbetrieb abzumelden. Die CADF, die im Namen der UCI Dopingvorfälle untersucht, trat demnach in den letzten Tagen an den Fahrer heran und bat um detaillierte Informationen zu auffälligen Blutwerten im Zeitraum zwischen August 2011 und Juni 2015.
Es ist nicht das erste Mal, dass Henao wegen Auffälligkeiten im Blutpass vom Rennbetrieb pausieren muss. Bereits im März 2014 setzte er drei Monate aus – Grund damals waren wohl dieselben auffälligen Werte, die auch zu der jetzigen Untersuchung führten. Das „Problem“ für Henao ist seine Herkunft: Seit seiner Jugend trainiert er in der Höhe der kolumbianischen Heimat. Dies führt zu teils abnormalen Blutwerten, zu denen es momentan noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse gibt. 2014 hatte Sky selbst Wissenschaftler und Ärzte damit beauftragt, die auffälligen Blutwerte zu untersuchen. Diese kamen damals zu dem Schluss, dass die Werte Henaos natürliche Reaktion auf das jahrelange Höhentraining seien.
Bei Sky betont man, dass man sich freiwillig dazu entschlossen habe, Henao vorläufig aus der Schusslinie zu nehmen, hofft aber, dass der Kolumbianer bald wieder an den Start gehen kann. Dazu hat man die Untersuchungsergebnisse von 2014 an die CADF übermittelt. „Wir verstehen, weshalb die CADF die Untersuchung eingeleitet hat, denn uns sind dieselben Unregelmäßigkeiten ja bereits vor einiger Zeit aufgefallen. Bis jetzt kannten die Experten bei der CADF die Ergebnisse der Analysen von 2014 nicht und wir hoffen und glauben, dass sie bei der Einsicht zu dem selben Schluss kommen wie wir damals […] Er wird bis auf weiteres keine Rennen fahren, weil die ganze Sache natürlich eine große Ablenkung für ihn ist.“