Radsport: Siebter Saisonsieg für Marcel Kittel (Etixx – Quick-Step) beim 104. Scheldeprijs! Der 27-jährige setzte sich in dem zu erwartenden Massensprint gegen Mark Cavendish (Dimension Data) und André Greipel (Lotto Soudal) durch. Mit Nikias Arndt (Giant-Alpecin) fuhr ein dritter deutscher Fahrer unter die besten Zehn.
Marcel Kittel ist mit seinem heutigen Triumph beim 104. Scheldeprijs der erste Profi, der den ältesten der flämischen Klassiker ganze vier Mal für sich entscheiden konnte (nach 2011, 2013 und 2014). Am Ende war es der erwartete Dreikampf zwischen den zur Zeit wahrscheinlich schnellsten Fahrern im Peloton: Marcel Kittel, Mark Cavendish und André Greipel, den der 27-jährige Etixx-Profi hauchzart vor seinem britischen Konkurrenten für sich entscheiden konnte.
Bei wechselhaften, regnerischen Bedingungen und entsprechend nass-schmierigen Straßen bekamen die Zuschaer ein verhältnismäßig unruhiges und deutlich langsameres Rennen als in den Vorjahren zu sehen. In vielen Situationen war den Fahrern anzumerken, dass man Stürze so kurz vor Paris-Roubaix am kommenden Wochenende so gut es ging verhindern wollte, was glücklicherweise trotz der nicht ganz einfachen Bedingungen auch gelang. Die erste Ausreißergruppe des Tages, in der auch der Deutsche Nico Denz (AG2R La Mondiale) fuhr, lag für ca. 150 der insgesamt 208km an der Spitze. Ca. 50km vor dem Ziel in Schoten war es jedoch um das Sextett geschehen und schon früh begann das Taktieren der Sprinterteams.
Scheldeprijs win – checked. Team happy – checked. @marcelkittel happy – checked. pic.twitter.com/wafUfm3XDk
— Etixx – Quick-Step (@Etixx_QuickStep) 6. April 2016
Lotto Soudal, Bora-Argon 18 und Etixx – Quick-Step gaben in der Folge den Ton an. Das Tempo nahm zu und teils heftige Seitenwinde erschwerten die Bedingungen zusätzlich zu den rutschigen Straßen. Als das Feld in die Flamme Rouge einfuhr waren es vor allem Etixx – Quick-Step, Cofidis und Bora-Argon 18, deren Lead-Outs um die beste Position kämpften – und wieder einmal machte Kittels Teamkollege Fabio Sabatini einen perfekten Job und setzte seinen Kapitän 150m vor der Ziellinie in bester Position ab. Mit dem Selbstbewusstsein von sechs Saisonsiegen im Rücken zog Kittel den Sprint bereits früh an und während Greipel gar nicht erst versuchte, mit seinem Landsmann mitzugehen, krallte sich Cavendish Kittels Hinterrad und versuchte wirklich alles, um seinerseits Geschichte zu schreiben – vor Rennstart hatten nämlich sowohl Cavendish als auch Kittel drei Siege bei der „Weltmeisterschaft der Sprinter“, wie der Scheldeprijs auch genannt wird, auf dem Konto. Am Ende reichte es wirklich nur um Haaresbreite für Kittel – André Greipel seinerseits hielt sich souverän vor den beiden Trek-Profis Theuns und Bonifazio.
Fahrer | Land | Team | Zeit | |
---|---|---|---|---|
1. | Marcel Kittel | Deutschland | Etixx - Quick-Step | |
2. | Mark Cavendish | Großbritannien | Dimension Data | |
3. | André Greipel | Deutschland | Lotto Soudal | |
4. | Edward Theuns | Belgien | Trek-Segafredo | |
5. | Niccolo Bonifazio | Italien | Trek-Segafredo | |
6. | Danny van Poppel | Niederlande | Team Sky | |
7. | Nikias Arndt | Deutschland | Team Giant-Alpecin | |
8. | Wouter Wippert | Niederlande | Cannondale Pro Cycling | |
9. | Dylen Groenewegen | Niederlande | Team LottoNL-Jumbo | |
10. | Daniel McLay | Großbritannien | Fortuneo-Vital Concept |