Radsport: Der soeben erst auf die Rennbühne zurückgekehrte John Degenkolb wird bei Trek-Segafredo als Nachfolger für den in Rente gehenden Fabian Cancellara gehandelt. Sein Manager vermeidet ein Dementi und Sponsor Alpecin macht klar, dass ein Abgang Degenkolbs wohl für reichlich Gesprächsstoff sorgen würde, bleibt aber dennoch betont ruhig.
Vereinzelt gab es in den letzten Wochen Gerüchte, nachdem John Degenkolb sich im Fokus der Chefs von Trek-Segafredo befinden würde, die noch immer auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz für Fabian Cancellara sind, der am Ende der Saison seine Karriere beenden wird. Bisher gab es dazu weder von Trek, noch von Giant-Alpecin oder Degenkolb selbst eine Stellungnahme – heute kommt nun jedoch mit einer Meldung der Deutschen Presseagentur neue Bewegung in die Angelegenheit. Der Vertrag des letztjährigen Paris-Roubaix Gewinners läuft am Jahresende aus und anscheinend liegt Degenkolb ein finanziell äußerst lukratives Angebot vom US-Team vor. Sein Manager Jörg Werner wollte sich gegenüber der dpa zwar nicht zu den konkreten Verhandlungen äußern, bestätigte jedoch mehrere Angebote für seinen Schützling.
Dabei steht für den deutschen Rennstall deutlich mehr auf dem Spiel, als nur der mögliche Verlust eines Topfahrers. Nach dem Abgang von Marcel Kittel zu Etixx – Quick-Step in diesem Jahr droht man den Draht zum deutschen Markt und zu den Fans allmählich ganz zu verlieren. Besonders Co-Sponsor und Namensgeber Alpecin beobachtet die Entwicklungen mit einiger Sorge: „Es gibt – abgesehen vom Thema Doping – Bedingungen und Kriterien in unserem Sponsorenvertrag, die zu Modifizierungen führen könnten,“ sagte Alpecin-Sprecher Marcel Klöpping. Für den Moment sieht man zwar noch keinen Handlungsbedarf, da „die Vertragshandlungen zwischen unserem Team und John gut laufen“, wie Klöpping weiter berichtet. Dennoch ist die Message an das Team klar: Sollte man Degenkolb verlieren, stünde auch das Engagement von Alpecin auf der Kippe.
Die Lücke, die Spartacus bei Trek-Segafredo hinterlassen wird, hat in den letzten Monaten die Gerüchteküche mehrmals brodeln lassen. Auch Peter Sagan war bereits als Nachfolger für den viermaligen Zeitfahrweltmeister gehandelt worden. Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen – es bleibt sicherlich spannend.