Markt: Mit der Highline präsentiert der US-Amerikanische Hersteller Crankbrothers den inoffiziellen Nachfolger seiner bisherigen Variostütze Kronolog. Neben dem Namen hat sich auch auch technisch einiges verändert – eine Gasdruckfeder sorgt für Wartungsfreiheit und die Lenkerremote mit Kugelgelenk lässt sich in fast jeder erdenklichen Position montieren. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch.
Variostützen gehören zu den einflussreichsten und entscheidendsten Erfindungen im MTB-Bereich der vergangenen 10 Jahre. Während man die per Knopfdruck absenkbaren Stützen anfangs vor allem an Freeridern sah, sind inzwischen selbst im XC-Worldcup einige Fahrer schon mit Variostützen unterwegs. Mit der Crankbrothers Highline gibt es nun ab dieser Saison auch für Fans des US-Herstellers wieder eine absenkbare Sattelstütze im Portfolio, nachdem die Kronolog-Reihe im letzten Jahr beerdigt wurde.
Ganz oben auf der Prioritätenliste stand bei den Entwicklern der Highline ein robustes und möglichst wartungsarmes Innenleben. So beliebt die modernen Stützen nämlich auch sind, leider sind viele Modelle noch immer recht defektanfällig. Grund dafür ist das oftmals komplexe Innenleben mit zahlreichen Dichtungen, Kolben, Öl- und Luftdrücken. Bei Crankbrothers ging man einen anderen Weg und setzt für die Highline auf eine eigens entwickelte, spezielle Gasdruckfeder, die für das Aus- und Einfahren der Stütze sorgt. Wir alle dürften derartige Federn aus Bürostühlen kennen, wo sie Tag ein, Tag aus klaglos ihren Dienst verrichten. Die Gasdruckfeder in der Highline ist natürlich deutlich kompakter, federt nicht nach und wiegt nur einen Bruchteil der Bürostühl-Pendants, doch die robuste Technik ist die gleiche.
Angesteuert wird die Crankbrothers Highline über einen mechanischen Zug, der an der Unterseite der Stütze mit einer speziellen Kupplung geklemmt wird, die an eine überdimensionierte Schraube erinnert. Auch hier hat man darauf geachtet, dass die Fehleranfälligkeit und Montageaufwand so gering wie möglich sind. Der Zug wird dann durch Sitzrohr und eventuell Rahmen zum Lenker geführt, an dem die Lenkerfernbedienung befestigt wird, auf die man bei Crankbrothers besonders stolz ist. Nicht nur lässt sich diese rechts und links montieren, sondern dank des Kugelgelenks kann Fahrer oder Fahrerin den Hebel nach persönlichen Vorlieben einstellen und auf die Gegebenheiten am Lenker anpassen.
So weit, so überzeugend – auch der Blick auf die technischen Daten fügt sich zunächst in das positive Gesamtbild: Mit 580g ist die Highline zwar kein ausgesprochenes Leichtgewicht, doch für Grammfuchser ist eine Variostütze ohnehin die falsche Wahl – erhältlich ist die neue Crankbrothers-Stütze sowohl in 30,9mm als auch in 31,6mm und dürfte damit in den meisten modernen Rahmen Platz finden. Für etwas Stirnrunzeln sorgt jedoch der geringe Verstellweg von 125mm – während dies für kleinere Fahrer noch ausreichend sein mag, dürften sich diejenigen mit längeren Beinen und einer modernen Rahmengeometrie mit kurzem Sitzrohr sicherlich den einen oder anderen Millimeter mehr wünschen. Doch keine Sorge – bei Crankbrothers arbeitet man bereits an einer Version mit 150mm Verstellweg. 125 oder 150mm – das Innenleben überzeugt und der Fokus auf eine möglichst geringe Fehleranfälligkeit dürfte genau das sein, was sich viele Fahrer wünschen.
Die Crankbrothers Highline ist ab sofort zu einer UVP von 350€ im Fachhandel erhältlich.