Liebe Grüße aus dem Salzkammergut!
Viele von euch werden es sicher mitbekommen haben: Teil zwei meines vierwöchigen Alpenabenteuers hat mich nach Oberösterreich, genauer an den Hallstätter See geführt. Neben einer Woche Familienurlaub und viel Entspannung nutzte ich die Gelegenheit und sah mir viele Sehenswürdigkeiten der Region an.
Besonders hervorzuheben ist hierbei abseits des Rades natürlich der vollkommen überlaufene Ort Hallstatt. Dicht an dicht drängen sich die Menschen über den Marktplatz und stehen hundert Meter lang für eine Bootsrundfahrt über den See an. Um ehrlich zu sein – nicht so mein Ding.
Schwer zu erraten ich gucke mir lieber die Bikearena Obertraun an, in der am nächsten Wochenende die österreichischen Staatsmeisterschaften ausgetragen werden. Drops – Steingärten – Northshore Trails – Wurzelpassagen und das alles bis zum abwinken. Hier gibt es echt alles was eine Weltcup-würdige Strecke braucht um mich Fahrtechnikwarmduscher an meine Grenzen zu bringen.
Eigentlich hatte ich geplant die beiden Wochen zwischen der Tour und der Bike Transalp ganz locker mit nur wenigen Stunden Grundlagentraining anzugehen, doch der Mythos Salzkammergut Trophy lag in der Luft.
Schnell hatte ich entschieden Strecke B sollte es sein. Mit ihren 119,5 km / 3848 hm ist sie zwar nur der kleine Bruder vom 211,3 km / 7119 hm A-Streckenmonster, aber für eine Spontanentscheidung immer noch ein ganz schönes Brett!
Das Wetter am Samstagmorgen war nordalpentypisch schlecht. Die 14,5 Kilometer von unserer Ferienwohnung in Obertraun zum Start in Bad Goisern fuhren Papa und ich im strömenden Regen.
Das Starterfeld wurde in mehrere Blöcke unterteilt. Vorne standen die 50 schnellsten des Vorjahres, im zweiten Block die Teilnehmer der Masters MTB Marathon Europameisterschaft. Ab dem dritten Block konnte sich jeder frei aufstellen wie er es für richtig hielt. Ca. 200 Leute standen nun also vor mir – glücklicherweise hatte ich ja gerade auf der Tour Transalp gelernt wie man sich im Fahrerfeld möglichst komplikationslos nach vorne schlängelt.
Um neun Uhr fiel der Startschuss. Kaum waren wir aus Bad Goisern raus ging es in den 10 Kilometer langen Startberg. Schon im ersten Berg wurde mir klar QRings mit nur 30 Zähnen waren für diesen Einsatz genau die richtige Wahl. Nach und nach fuhr ich immer weiter nach vorne und bestritt mein Rennen nach dem Prinzip gewonnen wird am Berg und in der Ebene. Bergab können Rennen nur verloren werden und so kam es durchaus vor, dass ich in kritischen Situationen mal vom Rad stieg und an anderen Fahrern die ihr Glück auf dem Rad versuchten und sich die aufgeweichten Wurzelpassagen herunterquälten vorbeilief.
Kurz vor der Hälfte des Rennens wartete das Highlight der Salzkammergut Trophy auf mich. Der Salzberg, der in seinen vielen Serpentinen schon steil ist, aber sich erst so richtig gegen Ende der Steigung zuzieht. Diese Asphaltierte Wand zwingt fast alle zum Schieben.
Ab dem Salzberg fahren die starken B Fahrer auf die C Teilnehmer auf. Klar steht hin und wieder mal jemand auf der Ideallinie aber irgendwie ist es unheimlich motivierend permanent zu überholen und so fiel es mir relativ leicht hohe Wattwerte durchzudrücken.
Im Ziel wartete die Überraschung auf mich: 3 Platz Overall und 2. In der M20 Wertung. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Der Tag verlief gut, aber dass ich meinen bisher größten sportlichen Erfolg relativ spontan bei der Salzkammergut Trophy erfahren würde, damit hatte ich nicht gerechnet!
Vielen Dank für diese tolle Veranstaltung. Die vielen begeisterten Zuschauer an der Strecke haben diesen Tag zu etwas wirklich besonderem gemacht. Ich komme gerne wieder 😉
Sportliche Grüße
Euer Lennard