Rennbericht von Jonathan Reuning / Team Green’n Fit
Rad am Ring ist das siebte Rennen des German Cycling Cup in diesem Jahr. Wie fünf Wochen zuvor auf dem Hockenheimring ging es diesmal wieder auf eine Motorrennstrecke. Diesmal zog es die Jedermänner und -frauen in die Eifel auf den Nürburgring. Die Strecke führte auch über die legendäre Nordschleife, bekannt unter dem Begriff „die grüne Hölle“. Am Samstag begrüßte uns die Sonne mit ihrem schönsten Lächeln, welche uns einige Sonnenstunden und Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius bescheren sollte. Diesmal war das Team folgendermaßen besetzt: Manuela Freund und Marion Wittler auf der Langdistanz (150 km); Stefan Frost, Thomas Frost, Marco Bastiaansen und Jonathan Reuning auf der Kurzdistanz (75 km).
Der anspruchsvolle als auch reizvolle Kurs ist für seine etlichen Höhenmeter bekannt. Der Streckenabschnitt „Hohe Acht“, mit seinem 17 Prozent-Stich, ist die größte Herausforderung für die Rennfahrer/innen. Je nach Streckenlänge muss diese Passage drei bis sechs Mal überwunden werden. Der Startschuss für die Langdistanz fiel genau um 12:00 Uhr. Nach weiteren vier Minuten folgte der Start der Kurzdistanz. Das Tempo war bei beiden Rennen von Anfang an sehr hoch, zumal die ersten Kilometer auf der Grand-Prix-Strecke absolviert werden musste. Anschließend ging es direkt in die grüne Hölle, auf die Nordschleife. Im gefühlten freien Fall stürzten wir uns hinab in die sogenannte Fuchsröhre. Auf diesem abfallenden Streckenabschnitt ist das Erreichen von über 100 Stundenkilometern keine Seltenheit. Doch wo es runter geht, da geht es auch irgendwo wieder rauf. Auf der Kurzdistanz war ebenfalls im Anstieg das Tempo flott, sodass wir den Anschluss zur Spitzengruppe verloren hatten. Im Teilstück des Steilwand-Kreisel, das sogenannte Karussell, welches etwas flacher ist, kamen wir der „tete de la course“ wieder näher. Jedoch keinen Kilometer später folgte die „Hohe Acht“, bei dem die Bergflöhe gefragt waren. Peter Mertens, unser Kletterer, war leider verhindert, sodass wir keinen Fahrer in die Spitzengruppe platzieren konnten. Kaum waren die ersten 25 Kilometer gefahren und damit die erste Runde absolviert, war das Starterfeld wie ein Kaugummi langgezogen. Wir wurden von der grünen Hölle verschluckt. Es bildeten sich kleine Verfolgergrüppchen, in denen man sich mit der Nachführarbeit nicht einig wurde. Somit handelten wir uns Stück für Stück einen größeren Zeitrückstand ein. Dasselbe in Grün spielte sich gleichzeitig auf der Langdistanz ab.
In der zweiten Runde musste ich meinen eigenen Rhythmus finden und konnte dadurch ein paar Plätze gutmachen. Ab ungefähr der Hälfte des Rennens hatte ich leider ein paar technische Probleme, sodass ich wieder die hart erkämpften Plätze verloren habe. Auf den letzten Kilometern bin ich mit zwei weiteren Fahren Richtung Ziel gesprintet. Auch wenn ich nur den 39. Platz in der Gesamtwertung belegt habe, bin ich mit meinem Rennen unter diesen Bedingungen zufrieden. Meine Teamkollegen belegten folgende Plätze: Marco Bastiaansen Platz 52, Stefan Frost Platz 118 und Thomas Frost Platz 195 in der Gesamtwertung. Unsere starken Frauen konnten wieder ihre Klasse auf der Langdistanz unter Beweis stellen. Manuela Freund sicherte sich einen Platz auf dem Podium mit dem 3. Platz in der Gesamtwertung. Marion Wittler kämpfte sich noch auf den 4. Platz in der Gesamtwertung. Die Langdistanzfahrer/innen hatten später zusätzlich mit den warmen Temperaturen zu kämpfen. Wie auf der Kurzdistanz wurde das Feld stark dezimiert, sodass die beiden Frauen viele Kilometer alleine fahren mussten. Manuela Freund konnte das Gelbe Trikot nicht nur verteidigen, sondern baut den Vorsprung auf ihre Verfolgerin noch aus.
Das Rennen ist sehr empfehlenswert und ich werde dort definitiv nicht das letzte Mal gestartet sein. Zusätzlich zu den Jedermannrennen gibt es weitere Highlights wie das 24 Stundenrennen für Rennradfahrer als auch Mountainbiker. Darüber hinaus im Programm war ein Profirennen, welches am Sonntag stattgefunden hat – ein perfektes Radsportwochenende für ambitionierte Radsportenthusiasten.
Jetzt heißt es so schnell wie möglich regenerieren und sich auf das nächste GCC-Rennen in zwei Wochen vorzubereiten. Es zieht uns wieder nach Ostdeutschland, genauer gesagt nach Dresden. Das bedeutet für das Team wieder eine lange Autofahrt, da die meisten Fahrer/innen aus Ostwestfalen (Bielefeld, Gütersloh) kommen, wo übrigens auch unsere Hauptsponsoren ansässig sind. Auf dem technisch, flachen und schnelle Stadtkurs an der Elbe heißt es dann wieder: Kette rechts und Attacke!