Radsport: Nur wenige Veränderungen stehen beim belgischen Team Lotto Soudal, der sportlichen Heimat von André Greipel an. Lediglich drei Abgänge und vier Zugänge hat man zu verzeichnen und so wird sich auch an der Zielsetzung für 2017 nichts ändern – die größte Verantwortung lastet einmal mehr auf den breiten Schultern des deutschen Topsprinters.
Lotto Soudal 2017: Transfers
Abgänge
Gert Dockx
Greg Henderson (UnitedHealthcare)
Pim Ligthart (Roompot – Oranje Peloton)
Zugänge
Nikolas Maes (Etixx – Quick-Step)
Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo)
James Shaw (NeoPro)
Rémy Mertz (Color Code)
Enzo Wouters (NeoPro)
Team 2017 (vorläufig)
Sander Armée
Lars Ytting Bak
Tiesj Benoot
Kris Boeckmans
Sean de Bie
Thomas de Gendt
Bart de Clerq
Jasper de Buyst
Jens Debusschere
Frederik Frison
Tony Gallopin
André Greipel
Adam Hansen
Moreno Hofland
Nikolas Maes
Tomasz Marczynski
Remy Mertz
Maxime Monfort
Jurgen Roleandts
James Shaw
Marcel Sieberg
Rafael Valls
Tosh van der Sande
Jelle Vanendert
Louis Vervaeke
Jelle Wallays
Tim Wellens
Enzo Wouters
Lotto Soudal 2017: Teamräder und Ausstattung
Schon seit den ersten Lotto Belisol Tagen besteht die Partnerschaft zwischen dem belgischen Rennstall und dem heimischen Fahrradhersteller Ridley. Dies wird sich auch 2017 nicht ändern und da man erst in den vergangenen beiden Jahren seine komplette Produktpalette erneuert hat, werden sich André Greipel und Co auch bei den Fahrradmodellen kaum umstellen müssen. Nach wie vor wird das Dreigespann aus Helium SLX, Noah SL und Fenix SL die meisten Rennkilometer sammeln, für den Kampf gegen die Uhr steht das Ridley Dean Fast bereit.
Bei den Komponenten setzt man als einziges Team neben Movistar und dem neuen asiatischen Rennstall TJ Sports auf italienische Traditionstechnik von Campagnolo.
Lotto Soudal 2017: Greipel die große Konstante
Das Team Lotto Soudal ist auch in dieser Saison quasi ohne Klassementfahrer ausgekommen. So richtete sich einmal mehr fast alles um den deutschen André Greipel. Er allein sorgte für 10 von 21 Siegen, darunter auch Erfolge beim Giro d’Italia und der Tour de France. Neben ihm überzeugte vor allem auch Tim Wellens, der insgesamt drei WorldTour-Rennen gewinnen konnte. Bart De Clercq, Thomas De Gendt und Rafael Valls konnten jedoch erneut nicht als Klassementfahrer überzeugen. So blieb der Teamführung nichts anderes übrig, als lediglich auf Etappensiege zu gehen. Auch bei den jüngeren Fahrern war jedoch eine Stagnation zu erkennen. Die Talente Tiesj Benoot und Sean De Bie hatten eher ein verschenktes Jahr. Die einzigen planbaren Erfolge bleiben die Massenankünfte mit André Greipel. Eine gewisse Abhängigkeit ist also durchaus vorhanden – und das seit Jahren.
Das scheint in der Teamführung aber niemanden zu stören, denn auch in der aktuellen Transferphase wurde nichts dagegen unternommen. Lotto Soudal ist vermutlich jenes Team, welches sich am wenigsten aktiv auf dem Transfermarkt gezeigt hat. Der Abgang von Gregory Henderson schmerzt aber enorm, denn er ist seit Jahren ein treuer Begleiter von André Greipel und eine wichtige Person in dessen Sprintzug. Ersetzt werden soll dieser Wagon wohl durch Moreno Hofland. Auf den flachen Teilstücken gehört die Truppe mit zu dem besten, was der Radsport zu bieten hat. Wenn es in die Berge geht, wird um Etappensiege mitgefahren. Vielleicht wird Tony Gallopin bei der Tour de France noch einmal einen Versuch starten, um in die Top 10 zu kommen. Am ehesten zuzutrauen ist eine Verbesserung als Klassementfahrer wohl immer noch Bart De Clercq. Dass Jelle Vanendert noch einmal zu seiner alten Stärke an Hügeln zurückfinden wird, ist wohl eher nicht zu erwarten. Auch 2017 werden wir also so ziemlich exakt das gleiche Lotto Soudal sehen wie bisher.