Test Cannondale SuperX 105: Mit einem deutlich modernisierten Rahmen geht Cannondale in die Querfeldeinsaison 2016/17. Preiswertester Vertreter des SuperX ist die 105-Version, die viel Fahrspaß bietet und wenig Wünsche offen lässt.
Rahmen | SuperX Disc, BallisTec Carbon |
Federgabel | SuperX Disc, BallisTec Carbon |
Laufräder | CX 2.0 Tubeless Disc, 32-Loch |
Reifen | Schwalbe X-One, 700x33c |
Schaltwerk | Shimano 105 |
Schalthebel | Shimano RS505 |
Kurbel | Cannondale Si, BB30-83 Ai, 46/36 |
Umwerfer | |
Bremse | Shimano BR505 160/160mm |
Sattelstütze | Cannondale C3, 6061 Alloy, 25.4 |
Sattel | Fabric Scoop Shallow Elite, Cromo Rail |
Vorbau | Cannondale C3, 6061 Alloy, 31.8, 6° |
Lenker | Cannondale C3, butted 6061 Alloy, Compact |
Als die Cyclocross-Welle vor ein paar Jahren aus den USA nach Europa schwappte, spülte sie auch gleich das passende Material an. Zwar sind die kontinentalen Cross-Marken – Ridley, Focus oder Stevens – hierzulande gut im Geschäft und auf den Rennstrecken häufig vertreten, doch wer’s etwas exotischer mag, greift gerne auf das Material aus Übersee zurück. Wenn man dann das triste Winterwetter durch ein paar Farbtupfen auflockern will, ist vielleicht eine Offroad-Maschine wie das Cannondale SuperX 105 eine gute Wahl.
Cannondale SuperX 105 – moderner 1.000-Gramm-Carbon-Rahmen
Die Amerikaner, die einst mit Packtaschen, dann mit Tourenrädern anfingen, nahmen sich Anfang des Jahrtausends auch des Carbonrahmens an und präsentieren mit dem SuperX 105 ein bewährtes Konzept: Ein edler 1.000-Gramm-Rahmen plus einfache Antriebsgruppe ergibt ein rechts preiswertes Komplettrad, dessen Fahrverhalten an die Topmodelle heranreicht. Der Rahmen mit quietschbunten Gabelbeinen und Kettenstreben ist eine Neuentwicklung für die kommende Saison mit einigen geometrischen Besonderheiten: Die Gabel wurde flacher angestellt, um mehr Richtungsstabilität bei hohem Tempo und ausreichend große Fußfreiheit zu garantieren; auf der anderen Seite verkürzte man den Hinterbau, was Traktion und Wendigkeit verbessern soll. Dennoch sollen bis zu 40 mm breite Reifen reinpassen, was sich nur mit zwei Tricks verwirklichen ließ: Zum einen ist das Sitzrohr etwas nach vorne versetzt und sehr steil angestellt, zum anderen kommen asymmetrische Kettenstreben und ein um 6 mm aus der Mitte gespeichtes Hinterrad zum Einsatz.
Natürlich verfügt der 2017er Rahmen über Flatmount-Bremsaufnahmen und komplett innenliegende Züge und Leitungen; beim Vorjahresmodell lagen die Züge noch außen. Höchst ungewöhnlich ist, dass der hintere Schaltzug durch Hinterstrebe und Oberrohr geführt wird – also oben- statt untenrum. Typisch Cannondale ist die 25,4-mm-Sattelstütze aus Aluminium, was beim Crosser sicher eine gute und komfortable Wahl ist.
Cannondale SuperX 105 Geometrie
46 | 51 | 54 | 56 | 58 | 61 | |
Sitzrohr (in mm) | 449 | 488 | 524 | 546 | 566 | 589 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 507 | 524 | 537 | 555 | 568 | 586 |
Steuerrohr (in mm) | 93 | 110 | 132 | 153 | 175 | 196 |
Kettenstrebe (in mm) | 422 | 422 | 422 | 422 | 422 | 422 |
Radstand (in mm) | 1002 | 1005 | 1020 | 1034 | 1048 | 1061 |
Lenkwinkel (in °) | 70 | 71 | 71 | 71 | 71 | 71 |
Sitzwinkel (in °) | 74.3 | 74 | 74 | 73.5 | 73.5 | 73 |
Reach (in mm) | 365 | 371 | 378 | 385 | 392 | 398 |
Stack (in mm) | 515 | 535 | 555 | 575 | 595 | 615 |
Cannondale SuperX 105: Tubeless ready aber nicht vollendet
In dieser Preisklasse üblich sind konventionell gespeichte Laufräder, die zwar eher schwer, dafür aber sehr stabil sind. Vom Schnellspanner ist Cannondale mit dem neuen Modell auf 12-mm-Steckachsen umgestiegen; erfreulich ist außerdem, dass die Alu-Felgen schlauchlos gefahren werden können. Auch die dazu nötigen Ventile werden mitgeliefert, nicht jedoch die passenden Reifen; das 900 Euro günstigere Alu-Modell CAADX Apex 1 dagegen ist laut Spezifikationsliste bereits mit Schlauchlosreifen ausgestattet.
Cannondale SuperX und ein Cannondale CAADX als Zweitrad
Der Alu-Crosser im Portfolio von Cannondale ist wie das Carbon-Modell in vier Ausführungen erhältlich. Die Sitzgeometrie ist identisch, was für Rennfahrer interessant ist, die sich ein zum Carbon-Crosser passendes Zweitrad besorgen wollen; dabei kommt das Alu-Modell mit normalem Hinterbau, außenliegenden Zügen sowie konventionellen Schnellspannern. Bei vergleichbarer Komplettierung (Ultegra-Modelle) ist das Alu-Rad rund 1.000 Euro billiger als die Carbon-Variante, dabei natürlich ein gutes Pfund schwerer. Dennoch sind die CAADX-Modelle eine interessante Alternative für alle, die den Crosser eher als Allrounder denn als Renngerät einsetzen.
Das Gewicht des Cannondale SuperX liegt übrigens bei 8,9 Kilo zuzüglich Pedalen, der Laufradsatz bringt fahrfertig rund 3,5 Kilo auf die Waage. Das verdeutlicht schon das Diät-Potenzial an dieser Stelle; mit einem renntauglichen Radsatz dürfte der agile, schnelle und steife Carbon-Crosser noch einmal deutlich gewinnen.