Radsport: Tom Dumoulin (Sunweb) hat den Giro d’Italia wieder spannend gemacht. Der Niederländer gewann wie erwartet das heutige Zeitfahren über knapp 40 Kilometer von Foligno nach Montefalco. Dabei nahm er dem bisherigen Gesamtführenden Nairo Quintana (Movistar) nicht nur das Rosa Trikot ab, sondern auch fast drei Minuten.
Konkurrenz chancenlos gegen Tom Dumoulin
Auf dem welligen Kurs von Foligno nach Montefalco konnte sich Tom Dumoulin den Etappensieg und die Maglia Rosa sichern. Nachdem der Niederländer auf der 9. Etappe bereits seine gute Form unter Beweis stellen konnte, schlug er nun gegenüber Nairo Quintana auch in Sachen Gesamtsieg zurück. Der Niederländische Meister im Kampf gegen die Uhr konnte eine Zeit von 50:37 auf die Straße bringen. Quintana ging nach Dumoulin auf die Strecke und war über dessen Zwischenzeiten informiert. Doch der Kolumbianer konnte sich nicht gegen den immer größer werdenden Rückstand wehren. Im Ziel standen dann fast drei Minuten. Satte zwei Minuten und 53 Sekunden büßte er ein – obwohl er mit Rang 23 kein schlechtes Rennen abgeliefert hat. Selbst Geraint Thomas (Sky) verlor auf Rang zwei 49 Sekunden, Bob Jungels (Quick-Step Floors) 56 Sekunden und Luis Leon Sanchez (Astana) 1:40 Minuten. Ab Platz fünf betrug der Abstand schon zwei Minuten oder mehr.
Selbst Tom Dumoulin war überrascht – Die Gesamtwertung schiebt sich zusammen
Diese formidable Leistung von Tom Dumoulin bringt auch im Kampf um den Gesamtsieg wieder Spannung. Nach der 9. Etappe waren viele Experten bereits davon ausgegangen, dass Nairo Quintana nicht zu schlagen sei. Zwar wusste man, dass Dumoulin ein herausragender Zeitfahrer ist, doch dass er Quintana gleich so viel Zeit abnehmen kann, war dann doch nicht zu erwarten. Selbst Tom Dumoulin selbst zeigte sich nach dem Rennen überrascht: „Ich habe erwartet, Zeit gutzumachen, aber so viel …?“ Auch durch die starken Leistungen der anderen Kontrahenten sind die Fahrer im Gesamtklassement eng zusammengerückt. Zwischen dem Zweiten Nairo Quintana und dem Fünften Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) liegen nur noch 24 Sekunden
Wann schlägt Nairo Quintana zurück?
In den kommenden Tagen wird sich wohl nicht viel tun. Auf der 14. Etappe am Samstag und spätestens nach dem dritten Ruhetag wird Nairo Quintana dann aber in den Bergen zurückschlagen. Tom Dumoulin wird sich und seine Maglia Rosa zu verteidigen versuchen. Er kann sich im Hinterkopf aber auch noch auf ein weiteres Zeitfahren verlassen. Am 28. Mai nämlich, wenn der letzte Akt des 100. Giro d’Italia aufgeführt wird. Von Monza nach Mailand stehen dann 29,3 Kilometer an, die einen Rolleur wie Dumoulin gegenüber Quintana klar bevorteilen.
Das Ergebnis der 10. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Tom Dumoulin | Niederlande | Sunweb | 50:37 |
2. | Geraint Thomas | Großbritannien | Sky | +0:49 |
3. | Bob Jungels | Luxemburg | Quick-Step Floors | +0:56 |
4. | Luis Leon Sanchez | Spanien | Astana | +1:40 |
5. | Vasil Kiryienka | Weißrussland | Sky | +2:00 |
6. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | +2:07 |
7. | Maxime Monfort | Belgien | Lotto Soudal | +2:13 |
8. | Jos Van Emden | Niederlande | LottoNL-Jumbo | +2:15 |
9. | Andrey Amador | Costa Rica | Movistar | +2:16 |
10. | Bauke Mollema | Niederlande | Trek-Segafredo | +2:17 |
Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach der 10. Etappe
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Tom Dumoulin | Niederlande | Sunweb | 42:57:16 |
2. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | +2:23 |
3. | Bauke Mollema | Niederlande | Trek-Segafredo | +2:38 |
4. | Thibaut Pinot | Frankreich | FDJ | +2:40 |
5. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | +2:47 |
6. | Bob Jungels | Luxemburg | Quick-Step Floors | +3:56 |
7. | Domenico Pozzovivo | Italien | Ag2r | +4:05 |
8. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | +4:17 |
9. | Andrey Amador | Costa Rica | Movistar | +4:39 |
10. | Steven Kruijswijk | Niederlande | LottoNL-Jumbo | +5:19 |