Radsport: Fernando Gaviria hat auch die 13. Etappe des Giro d’Italia gewonnen und somit seinen vierten Etappensieg gefeiert. Der Kolumbianer setzte sich mit einem beeindruckenden Antritt im Massensprint gegen Sam Bennett (Bora-hansgrohe) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) durch. Obwohl sein Sprint schlecht vorbereitet wurde, schoss er am Ende doch noch an allen Konkurrenten vorbei. André Greipel (Lotto Soudal) wurde Neunter, Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) Sechster.
Keine Zweifel am Massensprint
Es ist Freitag und die 13. Etappe des Giro d’Italia stand auf dem Programm. Dabei mussten die verbliebenen Fahrer 167 Kilometer zurücklegen. Die Fahrt von Reggio Emilia nach Tortona führte das Peloton die gesamte Zeit durch das Landesinnere. Dadurch waren starke Winde so gut wie ausgeschlossen. Da das Profil der Etappe als tellerflach bezeichnet werden muss, hatten die Piloten also kaum Schwierigkeiten zu absolvieren. Der aktuelle Träger des Bergrikots, Omar Fraile (Dimension Data), musste heute keinen Angriff befürchten, weil es keinen einzigen Bergpunkt zu ergattern gab. Obwohl ein Massensprint nahzu unausweichlich schien, suchten drei Fahrer ihr Heil in der Offensive: Pavel Brutt (Gazprom-RusVelo), Matej Mohoric (UAE) und Vincenzo Albanese (Bardiani CSF) erhielten allerdings lediglich einen Vorsprung von kaum mehr als zwei Minuten. Die größte Arbeit verichtete das Team Quick-Step Floors. Kein Wunder, denn mit Fernando Gaviria hat das belgische Team den bisher erfolgreichsten Sprinter in den eigenen Reihen.
Ausreißer gestellt – der Wind bläst doch durchs Feld
Ungefähr nach der Hälfte des Rennens stiegen drei weitere Teams in die Nachführarbeit mit ein: Lotto-Soudal arbeitete für den Deutschen Meister André Greipel, Orica-Scott für den Australier Caleb Ewan und Willier Triestina-Selle Italia für den Italiener Jakub Mareczko. Schon 50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung des Trios nur noch etwas mehr als eine Minute. Am ausgestreckten Arm ließ das Peloton die Ausreißer verhungern. Als noch 22 Kilometer zu fahren waren, wurden sie schließlich gestellt. Plötzlich spielte der Wind doch noch eine Rolle. Das Tempo im Finale war sehr hoch. Immer wieder wurden Windstaffeln aufgebaut. Mehrere Gruppen bildeten sich. Letztendlich kam es jedoch zu keinen nennenswerten Abständen. Der Sprint in Tortona wurde vorbereitet. Bora-hansgrohe zeigte sich mit einigen Männern ganz vorn. Fast wäre es zu einem Sturz gekommen. Mehrere Bodychecks, Rempler und Kopfstöße waren zu sehen. Unbeeindruckt davon sprintete Fernando Gaviria erneut an allen anderen vorbei. Der Kolumbianer gewinnt seine vierte Etappe beim diesjährigen Giro d’Italia vor Sam Bennett (Bora-hansgrohe) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo).
Der Berg ruft: Wer verlässt den Giro?
Nach der heutigen 13. Etappe werden vermutlich einige Sprinter den Giro d’Italia verlassen. Denn nun beginnt die heiße Phase in den Bergen. Für sie gibt es daher kaum noch etwas zu holen. Unter anderem erwarten wir auch die Aufgabe von André Greipel. Bereits heute ausgestiegen ist Geraint Thomas (Sky). Morgen steht die nächste Bergankunft auf dem Programm. Es geht über 131 Kilometer von Castellania nach Oropa. Neben der sehr kurzen Distanz handet es sich außerdem vor dem Schlussanstieg um ein topfebenes Profil. Erfahrungsgemäß wird es daher im Anstieg dann besonders hart zur Sache gehen. Der Berg gehört mit einer Länge von 11,8 Kilometer und einer durchschnittlichen Steigung von 6,2 Prozent zur ersten Kategorie.
Das Ergebnis der 13. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Fernando Gaviria | Kolumbien | Quick-Step Floors | 3:47:45 |
2. | Sam Bennett | Irland | Bora-hansgrohe | st |
3. | Jasper Stuyven | Belgien | Trek-Segafredo | st |
4. | Roberto Ferrari | Italien | UAE | st |
5. | Ryan Gibbons | Südafrika | Dimension Data | st |
6. | Rüdiger Selig | Deutschland | Bora-hansgrohe | st |
7. | Sacha Modolo | Italien | UAE | st |
8. | Caleb Ewan | Australien | Orica-Scott | st |
9. | André Greipel | Deutschland | Lotto Soudal | st |
10. | Viacheslav Kuznetsov | Russland | Katusha-Alpecin | st |
Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach 13 von 21 Etappen
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Tom Dumoulin | Niederlande | Sunweb | 56:28:53 |
2. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | +2:23 |
3. | Bauke Mollema | Niederlande | Trek-Segafredo | +2:38 |
4. | Thibaut Pinot | Frankreich | FDJ | +2:40 |
5. | Vincenzo Nibali | Italien | Bahrain Merida | +2:47 |
6. | Andrey Amador | Costa Rica | Movistar | +3:05 |
7. | Bob Jungels | Luxemburg | Quick-Step Floors | +3:56 |
8. | Domenico Pozzovivo | Italien | Ag2r | +3:59 |
9. | Tanel Kangert | Estland | Astana | st |
10. | Ilnur Zakarin | Russland | Katusha-Alpecin | +4:17 |