Test: Das Specialized Roubaix hat über die Jahre hinweg seinem Namen alle Ehre gemacht. Mit diversen Siegen in der Hölle des Nordens zählt es zu den erfolgreichsten Rädern auf dem Pflaster. Aber nicht nur für Rennfahrer ist das Roubaix bestens geeignet, sondern auch für Jedermann/-frau auf langen Touren kann es gezielt seine Stärken ausspielen. Wir hatten die Comp Version des neuen Specialized Roubaix für euch im Test.
Specialized Roubaix – Geschmeidiger ist Schneller
Bei Specialized verfolgt seit einiger Zeit sowohl auf der Straße, als auch Offroad das Motto „Geschmeidiger ist Schneller“. Nur logisch, dass auch ein Rad wie das Roubaix, welches für besonders lange Fahrten auf hartem Untergrund dienen soll, genau nach diesem Motto ständig verbessert wird. Dafür wurde bei den neuen Specialized Roubaix Modellen eine Federkartusche, genannt Future Shock, im Gabelschaft eingefügt, um den Federungskomfort an der Front deutlich zu verbessern. Das System wurde in Zusammenarbeit mit dem Formel-1 Team von McLaren entwickelt. Auch am Heck wurden die Streben so entworfen, um für deutlich mehr Komfort zu sorgen. Allerdings spiegelt sich so viel Technik im Gewicht wieder, was aber gerade bei einem Langstrecken-Tourer zu verkraften sein dürfte. Specialized bietet übrigens auch eine Variante für Damen an, die sich Ruby nennt und mit individuell abgestimmter Carbonfaserbelegung konstruiert wurde.
Specialized Roubaix – Ausstattung
Was wäre ein toller Rahmen ohne eine passende Austattung, die optimal auf das Einsatzgebiet des Rades abgestimmt ist. Specialized achtet auch hier auf die Details und geht keine Kompromisse ein. Unser Comp Modell kam mit alltagstauglicher Shimano Ultegra Schaltung und hydraulischen Discs. Die DT Laufräder sind robust und tragen einen 26er Turbo Pro Reifen aus eigenem Hause. Die spezielle Sattelstütze aus Carbon mit ihrer tiefen Fixierung im oval geformten Sitzrohr soll Fahrbahnunebenheiten zusätzlich abmildern. Die sonstigen Anbauteile wie Lenker, Vorbau und Sattel kommen ebenfalls direkt von Specialized und zeigten keine Mängel, jedoch besteht hier sicherlich Potential für Feintuner. Die Übersetzung unterstreicht mit 50/34 Vorne sowie 32-11 Hinten einmal mehr die Einsatzmöglichkeiten des Specialized Roubaix, ebenso wie die Pannenhilfe-Box. Diese ist unten im Rahmendreieck montiert und enthält Ersatzschlauch, Gaskartusche, Minitool und Reifenheber.
Specialized Roubaix – Wie fährt es sich wirklich ?
Man muss sagen auf den ersten Metern fühlt sich das Specialized Roubaix schon recht ungewohnt an. Besonders auf der Straße merkt man als Rennfahrer doch, dass durch das Plus an Komfort ein wenig Vortrieb verloren geht. Gelangt man dann aber auf schlechtere Straßen und unebenen Untergrund zeigt das Roubaix was es kann. Die Federung und der Hinterbau ergänzen sich optimal und dämpfen wie kaum ein anderes Rad. Es fühlt sich fast ein bisschen an, wie wenn man beim MTB mit dem Lockout die Gabel feststellt und diese ein wenig nachgibt. Trotz 7 Bar in den 26 Millimeter breiten Reifen rollt das Rad über Kiesewege, als wäre es nichts. Kleinere Löcher gehen überhaupt nicht in den Arme, größere werden genauso wie Pflastersteine spürbar gefiltert. Die Position ist auch recht entspannten und dürfte Vielfahrern besonders viel Freude bereiten. Die Schaltung funktioniert auf und abseits der Straße ohne Probleme und die starke, bestens dosierbare Bremse ist optimal für Erkundungsfahrten mit dem Roubaix. Etwas störend war die breite Kettenstrebe, an der man mit größeren Füßen leicht hängen bleiben kann. Rundum wirkt das Specialized kompakt, agil und flink. Was uns auf langen Fahrten auch ohne Ausflug neben die asphaltierten Straßen besonders überrascht oder besser gesagt überzeugt hat war, dass man spürbar weniger strapazierte Hände, Arme und Füße hatte.