Radsport: Langweilig war es heute bei der Tour of Britain nicht. Die zweite Etappe endete zwar in einem erwarteten Massensprint, doch erst nach dem Rennen gab es bedeutende Entscheidungen der Jury – und das zurecht! Edvald Boasson Hagen gewann die Etappe, wurde dann jedoch zurückversetzt. Noch schlimmer kam es für Taylor Phinney, der direkt disqualifiziert wurde.
Elia Viviani awarded stage two of the @TourofBritain after Boasson Hagen is stripped of his win https://t.co/zjf68H0Zw0 pic.twitter.com/BITit1u8aG
— ITV Cycling (@itvcycling) 4. September 2017
Boasson Hagen jubelt zu früh – Viviani ist der Sieger
Auf der gestrigen ersten Etappe der Tour of Britain hatte Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) noch knapp das Nachsehen. Hinter dem Sieger Caleb Ewan (Orica-Scott) wurde er Zweiter. Heute durfte bzw konnte der Norweger beim Überqueren der Ziellinie jubeln – danach jedoch nicht mehr. Die Jury entschied sich, Boasson Hagen auf Position 109 zurück zu versetzen. Zurecht, denn er zog komplett nach links und schnitt Elia Viviani (Sky) den Weg ab. Der Italiener beschwerte sich sofort nach dem Zieleinlauf und bekam Recht. Er wurde als neuer Etappensieger gekürt. Dieses Urteil ist doppelt bitter für Boasson Hagen, denn mit einem Sieg hätte er zugleich die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Nach der Entscheidung der Jury zeigte sich der Norweger aber einsichtig.
Edvald Boasson Hagen: „Ich weiß, dass ich Viviani die Tür zugemacht habe, aber es war keine Absicht. Ich bin mit dem Kopf nach unten gesprintet. Als ich hochsah, war ich zu nahe an der linken Absperrung und klemmte Viviani ein. Es tut mir leid für das Team, welches so viel gearbeitet hat. Morgen werden wir einen neuen Versuch starten.“
Phinney wird die Eisenbahnschranke zum Verhängnis
Nicht nur zurückversetzt, sondern direkt disqualifiziert wurde Taylor Phinney (Cannondale-Drapac). Der US-Amerikaner erlitt rund 40 Kilometer vor dem Ziel eine Reifenpanne. Als er sich zwischen den Begleitfahrzeugen – aber eben noch hinter dem Peloton – befand, ging plötzlich eine Eisenbahnschranke nach unten. Phinney verlor den Anschluss zum Feld, wollte dies jedoch nicht hinnehmen. Er kletterte unter der Absperrung hindurch und nahm sofort die Verfolgung auf. Dies entging der Jury nicht, woraufhin er folgerichtig vom Rennen ausgeschlossen wurde. Keine gute Nachricht für sein Team Cannondale-Drapac, welches sowieso aktuell um die Existenz kämpfen muss.
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