Test: Wir haben den USWE Airborne 9 einem Praxistest unterzogen. Der Rucksack kann mit einem speziellen Tragesystem aufwarten, welches ungewollte Bewegungen des selbigen verhindern soll. Der Airborne 9 liegt größenmäßig im unteren Mittelfeld und ist ideal für die Feierabendrunde oder die sportliche Tagestour mit reduziertem Gepäck.
Die Mannschaft hinter USWE verspricht ihre Produkte sind „Made by Riders – for Riders“. Solche Versprechen hört man öfters, in diesem Fall stimmt es aber. Die Truppe verbrachte viel Zeit auf dem Rad und war genervt von den Rucksäcken anderer Hersteller. Sie meinten immer spüren zu können, dass die Produkte eigentlich für das Laufen entwickelt worden waren und die Bewegung beim Radfahren einschränkten. Also kauften sie sich eine alte Husquarna Nähmaschine und legten los. Nach mehreren Tausend Arbeits- und Test-Stunden waren die USWE Rucksäcke geboren und 2007 wurde ein Geschäft daraus. Unverwechselbar werden sie, auch der USWE Airborne 9, durch ihr Tragesystem. „No Dancing Monkey“ ist der Slogan der Firma. Dass es auch funktioniert haben uns die Jungs vom deutschen Vertrieb SHOCKER DISTRIBUTION schon auf der Eurobike 2015 vorgeführt:
Die Schweden haben verschiedene Modelle von zwei bis 26 Liter im Programm. Den Airborne gibt es mit zwei, Drei, Neun und 15 Litern Volumen. Er kommt ohne Protektor für den Rücken. Wer so einen haben will, greift zum Patriot aus gleichem Hause. Um es gleich zu sagen: Neun Liter Volumen sind nicht üppig. Aber wer Wert auf einen Rucksack legt, der stabil sitzt, und gute Bewegungsfreiheit bietet, der wird sicher bereit sein, beim Beladen etwas Pragmatismus an den Tag zu legen und auf unnötiges zu verzichten.
Die Aufteilung und die vorhandenen Features sind super. Ganz außen sitzt ein Deckelfach. Dieses ist innen mit Netzstoff aufgeteilt, so dass eine Organisation z.B. von Werkzeug gut gelingt. Auch gibt es Laschen die Luftpunpe und ähnliches an Ort und Stelle festhalten. Dieses Deckelfach des USWE Airborne 9 ist gleichzeitig auch die Außenseite des nach oben offenen Helmfachs. Das hat am oberen Ende zwei verstellbare Riemen, die sich öffnen lassen und mit Steckschnalle ausgestattet sind. So lässt sich von der Halbschale bis zum Fullface alles verstauen. Dahinter gibt es noch ein kleines Reißverschlussfach in dem kleine Sachen wie Geldbeutel oder Handy gut aufbewahrt sind. Das Fach ist angeblich nahezu wasserdicht. Direkt auf dem Rückenteil sitzt das große Hauptfach in welchem sich zwei weitere Unterteilungen verbergen: Eine Große Netztasche, da passt z.B. eine Regenjacke rein, und ein Reißverschlussfach für die Trinkblase.
Die Trinkblase selbst fasst gewaltige 3 Liter. Sie ist sehr gut verarbeitet. Der Schlauch ist abnehmbar und das Mundstück angenehm. Damit sie trotz der 3 Liter Volumen in Form bleibt hat sie innen einen Verstärkungs-Steg. Weil sich das Hauptfach weit öffnen lässt und es im inneren noch eine Tasche mit Reissverschluss gibt, lässt sich die Blase gut entnehmen und einsetzen. Ich kann aber nicht empfehlen viel mehr als zwei Liter einzufüllen. Ist die Flüssigkeitsmenge zu groß erzeugt das im doch recht kompakten Rucksack ein rundes Rückenteil und er sitzt schlecht am Rücken. Die Führung des Trinkschlauches, mit der Befestigung via Clip am Gurt ist tadellos, auch der Ausgang über dem Schulterriemen ist gut gewählt.
Das Tragesystem ist, wie schon beschrieben, ungewöhnlich. Die meisten Rucksäcke setzten auf zwei Schulterriemen, einen Brustgurt und einen Bauchgurt. Auch der USWE Airbourne 9 setzt auf 4 Riemen, welche sich aber auf der Brust treffen. hier sitzt zentral der Verschluss. Beim Aufsetzen geht man wie bei einem gewöhnlichen Rucksack vor, zieht dann aber nicht die Schultergurte straff, sondern verbindet sie in der Mitte. Die Weitenregulierung nimmt man einmalig vor, es verstellt sich beim Tragen nichts. Eine Weiteneinstellung ist an allen vier Gurten möglich und der Verstellbereich ist groß.
Sowohl große wie auch kleine Fahrer, sehr schlanke und auch recht schwere Zeitgenossen können den USWE Airborne 9 tragen. Er sitzt wirklich gut auf dem Rücken, wenn man ihn nicht überlädt bzw. wenn die Trinkblase nicht randvoll ist. Zwei von vier Testern hätten sich einen besser belüfteten Rücken gewünscht. Schwierig bei einem Rucksack der besonders eng und fest am Fahrer sitzen soll. Dass er als Unisex-Rucksack empfohlen wird verstehe ich nicht. Die potentielle Trägerin muss schon über ein sehr kompaktes Dekollete verfügen um Tragekomfort zu erleben. Die Verarbeitung und das Material wirken durchweg hochwertig. Auch ist der Rucksack mit ca. 600 Gramm (ohne Trinksystem) angenehm leicht. Reflektoreinsätze vorne und hinten erhöhen in der Dämmerung die Sicherheit.