Radsport: Kein Jahr ohne Sensationen – obwohl wir zugeben müssen, dass sich die großen Radsport Überraschungen 2017 in Grenzen gehalten haben. Ein paar unerwartete Ergebnisse haben wir aber trotzdem gefunden.
Tom Dumoulin: Die Transformation wurde erfolgreich abgeschlossen
Der Name Tom Dumoulin ist in Radsportkreisen schon seit Jahren bekannt. Als starker Zeitfahrer hat er in seiner Karriere schon viele Erfolge gefeiert. Doch vor einigen Monaten hat er sich eine Weiterentwicklung zum Ziel gesetzt. Der Niederländer wollte fortan auch in den Bergen vorn mitfahren, um in den Gesamtwertungen ein Wörtchen mitreden zu können. Schon in seinem ersten Jahr nach der Umstellung im Training kann mit Sicherheit gesagt werden, dass diese Transformation erfolgreich abgeschlossen wurde. Schließlich gewann der jetzt 27-Jährige den Giro d’Italia. Oder geht die Entwicklung des Tom Dumoulin etwa noch weiter? Vielleicht kann er künftig sogar Chris Froome bei der Tour de France herausfordern.
Michael Woods: Mit 30 die Saison des Lebens gefahren
Michael Woods ist genau das, was man als Spätstarter bezeichnet. Zunächst war der Kanadier nämlich als Mittelstreckenläufer aktiv, ehe ihn eine Streßfraktur im linken Fuß zum Ende der Karriere zwang. Schließlich schwang er sich auf ein Rennrad. 2015 gewann er eine Etappe der Tour of Utah, so dass er 2016 den Weg zum Team Cannondale fand. Im Jahr 2017 gelang ihm dann im Alter von 30 Jahren seine stärkste Saison. Er wurde beim GP Miguel Indurain Zweiter, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Neunter und nahm mit dem Giro d’Italia und der Vuelta a Espana direkt an zwei Grand Tours teil. Dabei beendete er die Spanien-Rundfahrt sogar auf Rang sieben in der Gesamtwertung. Wer hätte damit gerechnet? Er selbst vermutlich nicht. Daher ist Michael Woods ganz klar eine der Radsport Überraschungen 2017.
Lukas Pöstlberger: Plötzlich war er weg
Zum Auftakt des Giro d’Italia haben alle Experten mit einem Massensprint gerechnet. Bis 1,5 Kilometer vor dem Ziel sah es auch stark danach aus. Doch dann gelang dem deutschen Team Bora-hansgrohe ein echter Clou. Denn eigentlich hätte Lukas Pöstlberger den Sprint nur für seinen Teamkollegen vorbereiten sollen. Stattdessen entstand eine Lücke – und sie konnte nicht mehr geschlossen werden. Der Österreicher erkannte seine Chance und zog durch.
https://www.youtube.com/watch?v=pd6w6nytRsA&t=20s
Stefan Denifl: Der Österreicher gewinnt in den Bergen Spaniens
Bislang war Stefan Denifl als solider Fahrer bekannt, keineswegs aber als Bergziege. Doch auf der 17. Etappe belehrte er uns eines besseren. Der Österreicher löste sich am steilen Alto de los Machucos von seinen starken Begleitern. Ihm hinterher jagte aus dem Peloton kein geringerer als Alberto Contador. Doch der großgewachsene Mann vom Team Aqua Blue Sport ließ sich nicht mehr einfangen.
https://www.youtube.com/watch?v=4Wxl8x_A3wM&t=51s