Test: Der biknd Helium V4 war für uns eines der spannendsten Modelle im Test. Nicht nur optisch unterscheidet es sich vom Rest der Taschen und Koffer, sondern auch das gesamte Konzept ist innovativ und komplett neu für uns gewesen. Natürlich haben wir uns auch gefragt, was es mit dem „Helium“ auf sich hat, aber dazu später mehr.
Nimmt man den biknd Helium V4 aus der Verpackung und klappt alles auf, fühlt man sich erst einmal ziemlich erschlagen von den vielen Teilen, Gurten, Schichten, Reißverschlüssen etc. Leider ist die Anleitung nicht auf Deutsch und etwas schwer verständlich, was die Startschwierigkeiten zusätzlich fördert. Wenn man sich aber erst einmal einen Durchblick verschafft hat gelingt der Einstieg doch recht schnell.
Zu Beginn muss man erstmal wieder die Laufräder entfernen, den Lenker und die Pedale abschrauben und den Sattel etwas absenken. Mit den Schnellspannern oder Steckachsen, beide Varianten sind kompatibel, der Laufräder kann man nun die Aufnahme der inneren Haltevorrichtung betriebsbereit machen. Des weiteren muss man einen dicken Schaumstoffblock auf dem Boden des Koffers in Tretlagerhöhe anbringen. Bevor man das Rad in den Koffer stellt, muss man noch einen Schutz für Kette und Kurbel anbringen, damit in diesem Bereich keine Schäden entstehen. Ist das getan, kann man den Rahmen auch schon in den Koffer stellen und mittels Schnellspanner befestigen.
Bis hierher ging alles noch recht einfach. Das erste größere Problem hatten wir beim Verpacken der Laufräder: Zu erst muss man zwei Schichten Schutzmaterial beiseite klappen, um an die Taschen zu kommen. Lässt man die Luft nicht aus den Reifen passen selbst normale Rennradlaufräder nicht in die dafür vorgesehene Vorrichtung. Logischerweise dürfte man dann bei MTB Laufrädern oder ähnlichem gar keine Chance mehr haben. Mittels einem Klettverschluss/Gurtsystem, welches sich unter dem Laufrad befindet wird dieses jeweils festgezogen, was sich aber als ganz schönes „Gefummel“ entpuppt. Abschließend muss man noch die beiden Teile der Laufradtasche über die Felge ziehen, diese fällt aber sehr klein aus und kann selbst bei Rennradlaufrädern, bei denen wir schon die Luft herausgelassen haben, kaum geschlossen werden.
Im nächsten Schritt müssen die Seiten des biknd Helium V4 nach oben geklappt und die gelben Luftkissen aufgepumpt werden. Jetzt erklärt sich auch die Namensgebung: Vielleicht fliegt der Koffer ja von alleine, wenn man die Luftkissen mit Helium befüllt. Die Konstruktion jedenfalls erinnert irgendwie ein wenig an ein Schlauchboot und auch die mitgelieferte Pumpe sieht gleich aus. Aber Spaß beiseite: Mit einigen Pumpbewegungen kann man die Luftkissen gut füllen, allerdings muss man beim Schließen des Ventils recht schnell sein, damit nicht zu viel Luft entweicht. Durch die beiden Luftkissen ist das gesamte Material im Inneren natürlich bestens geschützt, allerdings muss man sich im Klaren sein, dass dadurch einiges an Stauraum verloren geht.
Fertig verpackt wirkt der biknd Helium V4 sehr stabil und es scheint sich im Inneren kaum etwas zu bewegen. Auch die Rollen konnten uns voll und ganz überzeugen, da sie guten Halt bieten aber gleichzeitig einen leichten und einfachen Transport ermöglichen. Beim „Entladen“ des Koffers mussten wir leider feststellen, dass sich der Klettstreifen auf dem der Schaumstoffblock am Boden angebracht wir schon nach einer Benutzung gelöst hat. Dies ist natürlich nicht besonders erfreulich, wenn man schon nach einer Benutzung eines 500 Euro Transportkoffers Schäden bekunden muss.