Radsport: Los geht’s! Vom 16. bis 21. Januar messen sich die Radprofis erstmals in der Saison 2018 in der WorldTour. Bei der Tour Down Under entscheiden sechs Etappen über den Gesamtsieg. Mit dabei sind selbstverständlich auch die beiden deutschen Teams Bora-hansgrohe und Sunweb. Wir blicken voraus auf das erste Highlight der neuen Saison, indem wir die Etappen analysieren und auf das Starterfeld eingehen.
Tour Down Under 2017: Porte & Ewan nicht zu schlagen
In den vergangenen Jahren waren die Australier bei ihrer Heimatrundfahrt höchst erfolgreich. 2016 und 2017 gingen alle Etappensiege und der Gesamtsieg an die einheimischen Fahrer. Nur in Person des Niederländers Tom Jelte Slagter konnte 2013 in den letzten sieben Jahren der Gesamtsieg durch einen ausländischen Profi eingefahren werden. Bei der Austragung im vergangenen Jahr teilten sich Richie Porte (BMC) und Caleb Ewan (Orica-Scott) alle Erfolge untereinander auf. Während die beiden hügeligen Etappen und der Gesamtsieg an Porte gingen, sicherte sich Ewan alle übrig gebliebenen flachen Teilstücke. Beide Profis stehen auch in dieser Saison wieder am Start. Gelingt ihnen erneut ein ähnliches Kunststück?
Alle Etappen der Tour Down Under 2018 auf einen Blick
Auch wenn die Tour Down Under erst am Dienstag beginnt, messen sich einige Profis vor Ort bereits am Sonntag bei der People’s Choice Classic in Adelaide. Auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs müssen insgesamt 22 Runden und somit 50,6 Kilometer zurückgelegt werden. Der lockere Aufgalopp ist freiwillig und zählt nicht zur WorldTour oder der eigentlichen Tour Down Under, wird aber dennoch vor allem von den sprintstarken Fahrern gerne in Anspruch genommen. Ab Dienstag wird’s dann ernst. Durch vier Flachetappen und zwei bergige Teilstücke wird der Sieger der 20. Tour Down Under ermittelt.
Etappe #1 am 16. Januar: Port Adelaide-Lyndoch (145,0 km / 65,5 km + 3x 26,5 km)
Etappe #2 am 17. Januar: Unley-Stirling (148,6 km / 85,3 km + 3x 21,1 km)
Etappe #3 am 18. Januar: Glenelg-Victor Harbor (146,5 km / 107,5 km + 3x 13,0 km)
Etappe #4 am 19. Januar: Norwood-Uraidla (128,2 km)
Etappe #5 am 20. Januar: McLaren Vale-Willunga Hill (151,5 km / 4x ca. 40 km + 31,8 km)
Etappe #6 am 21. Januar: Adelaide-Adelaide (90,0 km / 20x 4,5 km)
Die Velomotion-Prognose: One-Man-Show von Richie Porte
Die #1 trägt die #1. Richie Porte vom Team BMC möchte seinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigen. Die Chancen stehen gut, denn die Etappe hinauf zum Willunga Hill gewann der Australier in den letzten vier Jahren jedes Mal. Befindet er sich auch in dieser Saison bereits so früh in Topform, wird er kaum zu schlagen sein, zumal er in Person von Rohan Dennis den wohl besten Helfer an seiner Seite weiß. Wir vermuten, dass ihm hinauf zum Willunga Hill niemand folgen kann. Dahinter könnten im Kampf um Rang zwei die Bonussekunden entscheidend sein. Sprintstärke ist daher gefragt. Somit rücken mit Diego Ulissi und Rui Costa automatisch zwei Profis vom UAE Team Emirates in den Fokus. Ebenfalls eine besonders ambitionierte Truppe schickt mit Domenico Pozzovivo und den Brüdern Ion und Gorka Izagirre das Team Bahrain-Merida an den Start. Weiter zu nennen sind für eine gute Platzierung im Gesamtklassement Jay McCarthy (Bora-hansgrohe), Tom Jelte Slagter (Dimension Data), Pierre Latour (AG2R La Mondiale), Michael Valgren (Astana), Nathan Haas (Katusha-Alpecin) und George Bennett (LottoNL-Jumbo).
Im Fokus: Top-Sprinter & junge Talente
Neben den Klassementfahrern dreht sich das Rad in Australien vor allem für die Sprinter. Vier Etappensiege sollten unter den schnellsten Männern der Welt verteilt werden, wobei mit Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) die wohl beiden stärksten Sprinter nicht am Start stehen. Da Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe), André Greipel (Lotto Soudal), Caleb Ewan (Orica-Scott) und Elia Viviani (Quick-Step Floors) aber mit dabei sind, wird es dennoch hochklassige Massensprints zu beobachten geben. Das Team Sunweb wird auf Phil Bauhaus setzen, während Nikias Arndt den Anfahrer geben wird. Neben Bauhaus wird noch ein weiterer Mann unserer 5 to watch in Australien zu sehen sein: Marc Soler könnte für Movistar in die Kapitänsrolle schlüpfen. Bei Sky hingegen fehlen alle Stars, doch ein Auge werfen können wir dennoch auf Sprinter Kristoffer Halvorsen und Bergfahrer Egan Arley Bernal. Noch sind diese beiden Profis den wenigsten Fans ein Begriff, aber Talent ist definitiv in einem hohen Maße vorhanden. Lassen wir uns also überraschen …