Radsport: Dave Brailsford ist seit geraumer Zeit ein umstrittener Teamchef. Spätestens nach der Medikamentenlieferung für Bradley Wiggins scheint der britische Trainer und Manager sogar innerhalb der Mannschaft teilweise hinterfragt zu werden. Zum Fall Chris Froome hat sich Brailsford lange nicht geäußert. Jetzt hat er sein Schweigen gebrochen. Er hält Chris Froome – wenig überraschend – für komplett unschuldig. Außerdem kritisiert Brailsford, dass das Testergebnis veröffentlicht wurde.
Brailsford hat lange geschwiegen
Der Sky-Teamchef Dave Brailsford hat sich lange zurück gehalten. Seit seiner Pressemitteilung im Dezember hat er sich nicht mehr zum Fall Chris Froome geäußert. Am Montag jedoch hat er angekündigt, dass Chris Froome bei der Ruta Del Sol an den Start gehen wird. Am Rande der Kolumbien-Rundfahrt beantwortete Dave Brailsford nun sogar ein paar weiterführende Fragen zu seinem Schützling – zumindest mehr oder weniger.
„Für mich ist das überhaupt keine Frage. Er hat nichts falsch gemacht, keine Frage, keine Frage, keine Frage.“
Chris Froome to line up at Ruta del Sol.
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— Team Sky (@TeamSky) 5. Februar 2018
„Ich glaube, dass er unschuldig ist“
Dave Brailsford war nicht müde zu betonen, dass die Situation auch für ihn, das Team Sky und Chris Froome selbst nicht einfach ist. Viele Parteien sind involviert.
„Diese Situation ist schwierig. Wir wollen, dass die UCI den Sport leitet. Dann haben wir da noch die WADA-Regeln und natürlich das Team und die Einzelperson. Meine Aufgabe ist es, mich um das Team und den Einzelnen zu kümmern. Ich muss auch über den Sport im Allgemeinen nachdenken. Aber ich glaube, dass er unschuldig ist.“
Brailsford kritisiert die Veröffentlichung des Testergebnisses
Viele Fans und Offizielle haben kritisiert, dass erst im Dezember bekannt geworden ist, dass Chris Froome schon viele Wochen zuvor einen auffälligen Test abgegeben hat. Dave Brailsford hingegen sieht das völlig anders. Im Gegenteil: Er kritisiert, dass das Testergebnis überhaupt öffentlich gemacht wurde.
„Es sollte immer noch vertraulich sein. Es hätte zu diesem Zeitpunkt nie veröffentlicht werden dürfen. Jeder hat das Recht auf einen fairen Prozess. Aus diesem Grund werden wir ihn unterstützen und alles für einen fairen Prozess tun.“
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Froome soll einen fairen – und schnellen – Prozess bekommen
Neben der zu späten Veröffentlichung ist der Hauptkritikpunkt der Fans und der konkurrierenden Fahrer, dass sich die ganze Prozedur viel zu lange hinzieht. Womöglich wird zum Start des Giro d’Italia noch keine Entscheidung stehen. Bei der Ruta Del Sol wird Chris Froome am Start stehen und keiner weiß, ob seine Resultate Bestand haben. Dave Brailsford wird daher vorgeworfen, den Prozess in die Länge zu ziehen. Er selbst weist jedoch auch diese Schuld von sich und behauptet genau das Gegenteil.
„Wir wollen, dass es so schnell wie möglich geht. Je länger es für uns und Chris selbst dauert, desto schwieriger ist es. Wir wollen das erledigt haben, aber es muss richtig gemacht werden und es gibt einen Prozess. Auf der einen Seite müssen wir fair sein und den Prozess bekommen, und auf der anderen Seite wollen alle, dass alles schnell geschieht. Wir versuchen, so schnell wie möglich zu einer Lösung zu gelangen, mit der jeder sagen kann: Okay, wir können weitermachen.“
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