Radsport: Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) hat seinen Sieg bei Eschborn-Frankfurt wiederholt. Der Norweger gewann im Sprint eines sehr dezimierten Feldes vor Michael Matthews (Sunweb). Das Eintagesrennen mit 146 Fahrern aus 21 Teams endete an der Alten Oper in Frankfurt. Insgesamt galt es nicht weniger als 3.500 Höhenmeter zu absolvieren.
Eschborn-Frankfurt 2018 zu hart für Kittel und Zabel
Nachdem das Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt im vergangenen Jahr zur UCI WorldTour aufstieg, durften in dieser Saison zahlreiche Topstars begrüßt werden. Neben Vorjahressieger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) standen unter anderem auch Michael Matthews (Sunweb), Marcel Kittel und Rick Zabel (Katusha Alpecin) am Start. Die beiden letztgenannten sollten jedoch keine Rolle spielen, da sie 80 bzw. 55 Kilometer vor dem Ziel bereits distanziert wurden. Kein Wunder, denn das Streckenprofil bei Eschborn-Frankfurt war deutlich schwerer als im Jahr zuvor. Direkt zu Beginn der 212,5 Kilometer kam es beim ältesten deutschen Radklassiker zu Attacken. Sieben Fahrer lösten sich vom Peloton: Daniel Teklehaimanot (Cofidis), Alexejs Saramotins (Bora-hansgrohe), Yukiya Arashiro (Bahrain-Merida), Antoine Warnier (WB Aqua Protect), David Tanner (Verandas Willems-Crelan), Floris Gerts (Roompot) und Aaron Gate (Aqua Blue Sport).
Katusha-Alpecin attackiert, Sunweb reagiert
Auf den Schleifen durch den Taunus änderte sich das Gesicht des Rennens rund 80 Kilometer vor dem Ziel. Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe) und Björn Lambrecht (Lotto Soudal) konnten drei Fahrer den Anschluss zur Spitze herstellen. Das Trio übernahm dann die alleinige Führung. Parallel wurde das Hauptfeld in den Anstiegen Ruppertshain und Mammolshain stark ausgedünnt. Die Pace im Peloton bestimmte die deutsche Mannschaft Sunweb für Kapitän Michael Matthews. Das Team Katusha-Alpecin änderte schlagartig die Strategie, nachdem Marcel Kittel und Rick Zabel distanziert wurden. So bliesen Simon Spilak und Nils Politt zur Attacke. Eine starke Verfolgergruppe bildete sich, welche sieben Mann umfasste. Unter anderem war auch Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) mit dabei. Besonders stark: Laurens De Plus (Quick-Step Floors) war ebenfalls vorn vertreten, obwohl er erst vor wenigen Monaten im Training angefahren wurde und Eschborn-Frankfurt sein erstes Saisonrennen war. Das Team Sunweb hingegen verzichtete darauf, mitzuspringen und musste demnach weiterhin im Hauptfeld die Nachführarbeit leisten.
Buchmann gibt alles, aber Kristoff gewinnt schon wieder
40 Kilometer vor dem Ziel wurde der Berg in Mammolshain zum letzten Mal bezwungen. Erneut kam es zu Attacken. Diesmal ging auch das Team Sunweb mit Michael Matthews in die Offensive. Dadurch bildete sich eine Verfolgergruppe, in die Nils Politt zurückfiel. Ebenfalls noch in Schlagdistanz war das übrig gebliebene Hauptfeld, so dass nun drei Gruppen auf den letzten 40 Kilometern um den Sieg kämpfen konnten. Da sich im Hauptfeld mit Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) noch zwei Top Sprinter befanden, schickten diese ihre Helfer zur Tempoarbeit. So wurde die Verfolgergruppe gestellt und der Vorsprung der Spitzengruppe sank Kilometer um Kilometer in sich zusammen. Dadurch kam es in Frankfurt doch noch zu einem Sprint, was das gesamte Rennen über nicht zu erwarten war. Die Gruppe war enorm klein, so dass ein koordinierter Sprint nicht mehr zustande kam. Sam Bennett (Bora-hansgrohe) war nach Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) im Wind, jedoch viel zu früh. Daher zogen Michael Matthews (Sunweb) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) vorbei. Der Norweger erwies sich als schnellster Sprinter. Damit konnte Kristoff seinen Sieg aus dem Vorjahr in einem enorm spannenden Rennen verteidigen.
🇳🇴@Kristoff87 of 🇦🇪@TeamUAEAbuDhabi wins 🇩🇪@DerRadklassiker #Radklassiker pic.twitter.com/qAEoMor21I
— World Cycling Stats (@wcstats) 1. Mai 2018