Radsport: Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) hat an seinem Geburtstag die letzte Bergetappe des Giro d’Italia 2018 gewonnen. Der Spanier gewann aus einer Ausreißergruppe heraus letztendlich als Solist. Trotz einer Vielzahl an Angriffen von Tom Dumoulin (Sunweb) konnte Chris Froome (Sky) seinen Vorsprung in der Gesamtwertung verteidigen. Somit steht der Brite vor dem (vorläufigen) Gesamtsieg beim Giro d’Italia 2018. Einen rabenschwarzen Tag erwischte erneut Simon Yates (Mitchelton-Scott). Und auch Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) flog hochkant vom Treppchen. Den Kampf um Weiß entschied Miguel Angel Lopez (Astana) für sich. Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) darf sich über eine Top 10 Platzierung freuen.
Nach Yates erwischt es auch Pinot
Letzte Chance für die Ausreißer. Dies dachten sich auf den 214 Kilometern von Susa nach Cervinia gleich mehrere Profis. 26 an der Zahl konnten sich vom Peloton lösen und schnell ihren Vorsprung ausbauen. Auch dabei waren mit dem Österreicher Felix Großschartner (Bora-hansgrohe), dem Schweizer Steve Morabito (Groupama-FDJ) und den Deutschen Andreas Schillinger (Bora-hansgrohe) und Tony Martin (Katusha-Alpecin) deutschsprachige Fahrer. Im Hauptfeld übernahm das Team Astana die Kontrolle. Obwohl das Tempo nicht allzu hoch war, geriet Simon Yates (Mitchelton-Scott) bereits im ersten Anstieg ins Hintertreffen. Ebenfalls völlig einbrechen sollte Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), der gestern noch mit den Besten mithalten konnte und in der Gesamtwertung auf Rang drei lag. Noch vor der zweiten Bergwertung sah man ihn mit seinen Teamkollegen hinter der Gruppe der Favoriten – völlig entkräftet und niedergeschlagen. Am Ende sollte er über eine halbe Stunde verlieren und damit nicht nur vom Treppchen fallen, sondern auch aus den Top 10.
El ‘pajarón’ de Thibaut Pinot 👇🏻👇🏻👇🏻
— COPEdaleando (@Copedaleando) 26. Mai 2018
Nieve mit Etappensieg, Froome holt Gesamtsieg & Bergpreis
In den drei Anstiegen der ersten Kategorie wurde nicht nur im Hauptfeld ordentlich ausgedünnt, sondern auch in der Spitzengruppe. Schließlich erwies sich Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) als stärkster Ausreißer. Auf seiner Verfolgung befand sich Felix Großschartner, doch der Österreicher kam nicht mehr heran. Dahinter ging es um die Gesamtwertung und den Bergpreis. Beide Trikots wird sich vermutlich auch morgen in Rom Chris Froome (Sky) überstreifen dürfen. Der Brite verteidigte seinen Vorsprung auf Tom Dumoulin (Sunweb), obwohl dieser im Schlussanstieg mehrmals angriff. Auch der Versuch von Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) hinsichtlich der Bergwertung scheiterte knapp. Nach vier Siegen bei der Tour de France und einem bei der Vuelta a Espana wird der Brite damit auch als Sieger des Giro d’Italia gelten – zumindest vorläufig. Denn gibt sich der Radsport keine Blöße, dürfte Chris Froome aufgrund seines Salbutamol-Falls eigentlich nachträglich gesperrt werden. Somit würden ihm bei einer entsprechenden Laufzeit die Siege bei der Vuelta und beim Giro aberkannt werden – und Tom Dumoulin darf sich als erfolgreicher Titelverteidiger bezeichnen lassen.
Mikel Nieve soleert naar de etappezege! #giro #giro101 pic.twitter.com/zUNOXWGKPK
— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) 26. Mai 2018