Radsport: Wie gewonnen, so zerronnen. Erst gestern hat sich Chris Froome (Sky) mit einem Etappensieg zurückgemeldet. Doch heute verlor der Brite noch viel mehr Zeit, als er sich am Vortag erarbeiten konnte. Ganz anders sein Landsmann Simon Yates (Mitchelton-Scott). Der Träger der Maglia Rosa gewann bereits seine dritte Etappe – und das mit großem Vorsprung.
Denz präsentiert sich auch in den Bergen stark
Vor dem morgigen Ruhetag hatten die Profis im Fahrerfeld des 101. Giro d’Italia noch einiges an Arbeit zu verrichten. Heute führte sie die Streckenführung über 176 Kilometer von Tolmezzo nach Sappada. Dabei galt es vor dem Schlussanstieg vier Bergwertungen zu absolvieren. Das ständige Auf und Ab wollten 24 Fahrer für eine erfolgreiche Flucht nutzen, darunter auch der Deutsche Nico Denz (AG2R La Mondiale), der auf der zehnten Etappe bereits Zweiter werden konnte. Im abermals teilweise starken Regen gönnte das Peloton der Gruppe jedoch keinen wirklich großen Vorsprung. Eine verspätete Attacke von Michael Woods (EF Education) und eine voran gegangene Tempoerhöhung seiner Mannschaftskollegen sorgte dafür, dass der Abstand weiter schmolz. Nach dem Passo della Mauria, dem Passo Tre Croci und dem Passo di Sant’Antonio befanden sich nur noch Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) und Nico Denz vor dem Feld. Ihr Vorsprung betrug weniger als eine Minute.
Daar gaat ‚ie weer! Simon Yates gaat weer ten aanval en lijkt nu een groot gat te slaan! #Giro #Giro101 pic.twitter.com/bRzDi2QHpk
— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) 20. Mai 2018
Froome verliert den Anschluss, Yates fährt davon
In der vorletzten Abfahrt entstand in der Gruppe der Favoriten eine Lücke, welche Chris Froome (Sky) ins Hintertreffen brachte. Leader Simon Yates (Mitchelton-Scott) schien sich so gut zu fühlen, dass er im Anstieg Costalissoio zu einer Attacke ansetzte. Tom Dumoulin (Sunweb), Miguel Angel Lopez (Astana), Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida), Richard Carapaz (Movistar) und Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) konnten nicht folgen, hielten sich jedoch weiterhin vor der Froome-Gruppe. Derweil waren auch die beiden Ausreißer ein Opfer der Tempoverschärfung, denn Nico Denz und Giulio Ciccone wurden gestellt und anschließend durchgereicht. Der Vorsprung von Simon Yates stieg Kilometer um Kilometer weiter in die Höhe, da sich die Verfolger überhaupt nicht einige waren und sich ständig anblickten. Lediglich Dumoulin und Pinot beteiligten sich an der Nachführarbeit. So konnte Simon Yates nicht nur die Etappe gewinnen, sondern auch seinen Vorsprung weiter ausbauen. Die Verfolgergruppe kam 41 Sekunden nach dem Etappensieger ins Ziel. Chris Froome verlor gar 92 Sekunden. Wie gewonnen, so zerronnen.
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— World Cycling Stats (@wcstats) 20. Mai 2018